// Check if the article Layout ?>
The good, the bad and the ugly – Neue Impulse in der Architekturlehre
Bis vor wenigen Jahren war die Architekturlehre oft stark auf die Gestalt fokussiert. Eine neue Offenheit gegenüber dem sogenannten Generischen, sowie der gebauten Realität unserer Städte und ein offener Umgang mit Referenzen und Analogien führt aber immer öfters zu Projekten, die zu Diskussionen anregen und sich mit den Herausforderungen der Stadt im 21. Jahrhundert beschäftigen.
In den letzten Jahrzehnten war die Auseinandersetzung mit Raum, Gestalt und Atmosphäre bestimmendes Thema des Architekturdiskurses. Wärmedämmverbundsysteme, Trockenbauwände und Betonsteine sowie die damit verbundenen Bauwerke unterlagen einem Tabu. Unter anderem der Erfolg der neuen flämischen Architektur und deren ungezwungener Umgang mit günstigen Materialien sowie vermeintlich minderwertiger Bausubstanz ohne gestalterische Qualität zeigt jedoch, dass dem sogenannten Gewöhnlichen auch in der Mainstream-Architekturszene Europas immer mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Im deutschsprachigen Raum widmete sowohl die Arch+ ihre 220. Ausgabe als auch das DAM eine Ausstellung der flämischen „Normcore“ Architektur und ihrer Überhöhung des Normalen. Damit einher geht auch die erneute Popularität der Texte von Robert Venturi und Denise Scott Brown.
Gerade im Kontext der Lehre eröffnen sich neue Perspektiven, Architektur zu unterrichten und zu denken. Stand bisher oft die Konsequenz eines einzelnen starken, konzeptionellen Gedankens sowie der angemessene Umgang mit den verwendeten Materialien und ihrer Fügung im Mittelpunkt, rückt in letzter Zeit immer mehr die gebaute Realität unserer Städte mit den daraus resultierenden Problemen in den Fokus der Studierenden. Entwurfsprojekte finden ihren Kontext in den Agglomerationen aus Gewerbe- und Industriegebieten sowie Neubauvierteln oder im zersiedelten, vom Flächenverbrauch geplagten ländlichen Raum. Immer häufiger sind auch Projekte die sich mit dem Umbau und der Umnutzung von Gebäuden anstatt mit der Planung auf der grünen Wiese beschäftigen. Auch der direkte Bezug auf Vorbilder ist kein Tabu mehr. Die Studierenden sprechen offen über die entwurfsprägenden Bilder und Inspirationen, die mitunter zum wichtigsten Bestandteil des Entwurfsprozesses werden.
Die Gestaltung des Raumes wird ergänzt durch die Einbeziehung von Gedanken zur Wohnungsproblematik, der Bodenfrage, neuen Arten des Zusammenlebens, der gemeinschaftlichen Nutzung von Flächen und den weiteren Aspekten der zeitgenössischen europäischen Stadt. Die Entwürfe münden in handwerklich perfekten Modellen und Modellbildern die die Atmosphäre einer genutzten und benutzten Welt in bester venturischer Manier zeigen.
Darüber hinaus zeigt sie jedoch eine kritische Haltung zur aktuellen Baukultur, der gängigen Abrisswut und der oft reaktionären Tendenz zur unkritischen Rekonstruktion. Die Projekte erhalten eine Qualität, die über die Gestaltung von Raum und Atmosphäre hinausgeht. Architektur wird zu einer gesellschaftlichen Praxis, die soziale Aspekte genauso thematisiert, wie den Erhalt der Nachkriegsmoderne und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Die Bedeutung und das Potenzial des Architekturberufs über die Ästhetik hinaus wird endlich wieder genutzt.
In den letzten Jahrzehnten war die Auseinandersetzung mit Raum, Gestalt und Atmosphäre bestimmendes Thema des Architekturdiskurses. Wärmedämmverbundsysteme, Trockenbauwände und Betonsteine sowie die damit verbundenen Bauwerke unterlagen einem Tabu. Unter anderem der Erfolg der neuen flämischen Architektur und deren ungezwungener Umgang mit günstigen Materialien sowie vermeintlich minderwertiger Bausubstanz ohne gestalterische Qualität zeigt jedoch, dass dem sogenannten Gewöhnlichen auch in der Mainstream-Architekturszene Europas immer mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Im deutschsprachigen Raum widmete sowohl die Arch+ ihre 220. Ausgabe als auch das DAM eine Ausstellung der flämischen „Normcore“ Architektur und ihrer Überhöhung des Normalen. Damit einher geht auch die erneute Popularität der Texte von Robert Venturi und Denise Scott Brown.
Gerade im Kontext der Lehre eröffnen sich neue Perspektiven, Architektur zu unterrichten und zu denken. Stand bisher oft die Konsequenz eines einzelnen starken, konzeptionellen Gedankens sowie der angemessene Umgang mit den verwendeten Materialien und ihrer Fügung im Mittelpunkt, rückt in letzter Zeit immer mehr die gebaute Realität unserer Städte mit den daraus resultierenden Problemen in den Fokus der Studierenden. Entwurfsprojekte finden ihren Kontext in den Agglomerationen aus Gewerbe- und Industriegebieten sowie Neubauvierteln oder im zersiedelten, vom Flächenverbrauch geplagten ländlichen Raum. Immer häufiger sind auch Projekte die sich mit dem Umbau und der Umnutzung von Gebäuden anstatt mit der Planung auf der grünen Wiese beschäftigen. Auch der direkte Bezug auf Vorbilder ist kein Tabu mehr. Die Studierenden sprechen offen über die entwurfsprägenden Bilder und Inspirationen, die mitunter zum wichtigsten Bestandteil des Entwurfsprozesses werden.
Die Gestaltung des Raumes wird ergänzt durch die Einbeziehung von Gedanken zur Wohnungsproblematik, der Bodenfrage, neuen Arten des Zusammenlebens, der gemeinschaftlichen Nutzung von Flächen und den weiteren Aspekten der zeitgenössischen europäischen Stadt. Die Entwürfe münden in handwerklich perfekten Modellen und Modellbildern die die Atmosphäre einer genutzten und benutzten Welt in bester venturischer Manier zeigen.
Darüber hinaus zeigt sie jedoch eine kritische Haltung zur aktuellen Baukultur, der gängigen Abrisswut und der oft reaktionären Tendenz zur unkritischen Rekonstruktion. Die Projekte erhalten eine Qualität, die über die Gestaltung von Raum und Atmosphäre hinausgeht. Architektur wird zu einer gesellschaftlichen Praxis, die soziale Aspekte genauso thematisiert, wie den Erhalt der Nachkriegsmoderne und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Die Bedeutung und das Potenzial des Architekturberufs über die Ästhetik hinaus wird endlich wieder genutzt.