Robust: Hiking Cabins by Snøhetta
Foto: Jan M. Lillebø
Neun Jahre ist es her, dass der Orkan Dagmar die Tungestølen-Wanderhütte auf einem Plateau am Fuße des Jostedalen-Gletschers in Norwegen zerstörte. Über 100 Jahre war sie Ausgangspunkt für Wanderungen zum und auf den Gletscher. Auf Initiative des Luster Turlag, einem Ortsverband der Norwegian National Trekking Association, wurde Geld für den Wiederaufbau gesammelt und schließlich ein internationaler Architekturwettbewerb ausgelobt, aus dem Snøhetta 2015 als Gewinner hervorging.
Das Büro entwarf neun robuste, fünfeckigen Hütten aus hölzernen Leimholzrahmen, die mit Erzkieferlatten bekleidet sind. Die nach außen gerichteten Wände der Hütten erhielten eine schnabelähnliche Form, um so die starken Winde zu bremsen, die vom Talboden herauf wehen. Die Haupthütte verfügt über einen großen Raum für gemeinsame Mahlzeiten und eine bis zu 4,6 m hohe Decke. Große Fenster bieten einen fantastischen Blick auf die karge Landschaft. Die übrigen Kabinen bestehen aus einem Schlafsaal und einer kleineren privaten Einheit, die zusammen Übernachtungsmöglichkeiten für 50 Gäste bieten. Eine der letzten fertiggestellten Hütten ist das Originalmodell der von Snøhetta entworfenen Fuglemyrhytta-Hütte in Oslo.
Die neuen Hütten wurden im Herbst 2019 eingeweiht und stehen seit Juni dieses Jahres wieder als Wanderunterkunft zur Verfügung. Der Jostedalen-Gletscher ist der größte Gletscher Kontinentaleuropas.