Signal für die Kunst: Der neue Turm der Fondazione Prada von OMA
Foto: Jacopo Milanesi
Mit dem neuen Turm nach dem Entwurf von OMA ist das Kunstareal der Fondazione Prada in Mailand seit April dieses Jahr komplett. Das 10-geschossige Gebäude mit nüchternen weißen Betonfassaden steht unmittelbar an den Bahngleisen und wirkt wie ein Leuchtturm für die Kunst. Die Innenräume des Neubaus fassen insgesamt 2000 m2 Ausstellungsflächen auf 6 Etagen, außerdem ein Restaurant, eine Bar und eine 160 m2 große Panoramaterrasse. Die geometrischen Grundrisse der einzelnen Stockwerke sind mal trapezförmig und dann wieder rechteckig, was sich nach außen in der Auskragung einzelner Geschosse abzeichnet.
Im Inneren breiten sich großzügige Ausstellungssäle aus, die Platz für große Installationen zeitgenössischer Kunst bieten. Die Blicke der Besucher werden durch bodentiefe Verglasungen mal Richtung Norden zum Stadtzentrum und dann wieder, in anderen Etagen, nach Osten oder Westen gelenkt. Für die Kunstwerke von Jeff Koons und Walter de Maria, Carsten Höller oder Damien Hirst könnte man sich kaum einen besseren Ausstellungsort wünschen.
Eine rückwärtige Treppe verbindet die Stockwerke des Hochhauses – jedes von ihnen trumpft mit überraschenden neuen Raumeindrücken auf. Wer gut zu Fuß ist, kann hier mit Blick über das gesamte Kunstareal flanieren – bis hinauf in das Restaurant im 6. und 7. Geschoss. Es ist teils mit Mobiliar aus dem legendären Four Seasons-Restaurant in New York von Philip Johnson eingerichtet. Die große Dachterrasse gibt den Blick auf die Umgebung frei.
So ungewöhnlich die Grundrisse und Raumeindrücke sind, so unterschiedlich ist die Kombination an kostbaren und einfachen, funkelnden und matten Materialien.