Großmeister des Lichts: Daylight Award 2020 vergeben
MyyrmÑki Church Vantaa, Foto: Arno de la Chapelle
Juha Leiviskä und Henry Plummer dürften nicht jedem Architekturinteressierten ein Begriff sein – doch wer sich intensiver mit der Rolle des Tageslichts in der Architektur auseinandersetzt, wird um ihre Bauten und Schriften kaum herumkommen: Der 1936 geborene Leiviskä wurde zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren vor allem durch seine Sakralbauten bekannt, die auf einzigartige Weise natürliches Licht inszenieren. Der Architekturhistoriker und emeritierte Hochschullehrer Plummer machte sich vor allem als Autor und Architekturfotograf einen Namen und verfasste zahlreiche Bücher über das Tageslicht in der japanischen und nordischen Architektur sowie in den Bauten Le Corbusiers.
Leiviskä und Plummer erhalten in diesem Jahr den „Daylight Award“, wie jetzt in Kopenhagen bekannt gegeben wurde. Dritter im Bund der Preisträger ist der britische Wissenschaftler Russell Foster, der Bahnbrechendes bei der Erforschung des Lichteinflusses auf die „innere Uhr“ des Menschen geleistet hat.
Der Daylight Award wird seit 2016 im Zweijahresrhythmus an Personen vergeben, die sich in Forschung und Praxis um das Tageslicht in der Architektur verdient gemacht haben. In diesem Jahr erhält jeder der drei Preisträger ein Preisgeld von 100.000 Euro. Stifter des Preises sind der Villum Fonden, der Velux Fonden und die Velux Stiftung – drei Stiftungen, die alle im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Dachfensterhersteller oder der Familie seines Gründers stehen. Sie hatten auch zuvor bereits Architekten in unrgelmäßiger Folge für ihre Arbeit mit Tageslicht ausgezeichnet, darunter 1987 den dänischen Architekten Jorn Utzon und 2010 seinen Schweizer Kollegen Peter Zumthor.