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Zwischen Theorie und Praxis: Image-Based Architecture
Bild, Grafik: Hannes Hummel, House Fallingwater
Das Buch von Philipp Reinfeld »Image-Based Architecture. Fotografie und Entwerfen« ist ein Werk, das zwischen Theorie und Praxis zu verorten ist. Eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Einfluss und der Wirkung von digitalen Bildern auf die Architektur wird von mehreren Projektbeispielen ergänzt. Die »Raumflut« von Alltagsfotografien im Netz dient in den Projekten als Basis für die Rezeption und analytische Arbeit am Raum.
Philipp Reinfeld deckt zuerst die Bild-Raum-Logik in Fernsehen und Werbung auf, die eine Auswirkung auf das Aussehen von realen Räumen haben, wie es zum Beispiel bei den Fußballarenen (Arena AufSchalke) oder dem Potsdamer Platz der Fall ist. Zugleich verwandelt sich der Prozess des Fotografierens mit dem Aufkommen von digitalen Geräten selbst in einen raumbildenden Akt: eine raumzeitliche Verbindung von Person, Raum und Moment der Aufnahme.
Die Überlegungen zu Themen Perspektive, Kamerabild und Raumwahrnehmung werden anhand von historischen Entwicklungen nachgezeichnet. Theoretische Arbeiten von Susan Sontag, Pierre Bourdieu, Roland Barthes und Vilém Flusser nutzt der Autor, um die gegenseitige Beeinflussung von Bild und Wirklichkeit aus unterschiedlichen (darunter: soziologische, medientheoretische und politische) Perspektiven zu betrachten.
Die aufgeworfene Fragestellung verfolgt nicht das Ziel, neue architektonische Formen zu bestimmen, sondern erweitert das Feld herkömmlicher Entwurfsmethodik. Außerdem eröffnen sich mit dem »fotografischen Entwerfen« neue Möglichkeiten auf dem Gebiet der Architekturforschung.
Die Publikation »Image-Based Architecture. Fotografie und Entwerfen« ist im Jahr 2018 im Wilhelm Fink Verlag erschienen.