Damals im Büro
Zum 50. Geburtstag des BMW-Vierzylinderturms von Karl Schwanzer
© BMW AG, BMW Group Archiv
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Nicht nur die Olympischen Spielstätten, sondern auch das Vierzylinderhochhaus der Bayerischen Motorenwerke am Rand des Olympiaparks in München feiert dieses Jahr Geburtstag. 1972 wurde der futuristische Bürobau nach dem Entwurf von Karl Schwanzer fertiggestellt.
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Der Österreicher hatte den internationalen Wettbewerb für die werbewirksame Architektur der Konzernzentrale von BMW gewonnen. Sein Konzept für den größten, fast 100 Meter hohen Vierzylinder der Welt setzt auf eine flexible Raumaufteilung mit repräsentativer Fassadengestaltung.
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Eine kreuzförmige Stahlkonstruktion auf dem Dach trägt die abgehängte Fassade mit 22 Geschossen. Die oberen Etagen der Hängekonstruktion entstanden als erstes. Sie wurden am Boden gefertigt, hydraulisch angehoben und in mehreren Segmenten vervollständigt.
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Das neue Wahrzeichen des Automobilkonzerns kostete insgesamt 103 Millionen Deutsche Mark und wurde 1973 eingeweiht. Das Museum in Schüsselform und der Turm aus vier Zylindern bilden ein skulpturales Ensemble, das an Oskar Niemeyers Brasilia erinnert.
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Schöne neue Bürowelt
Der kleeblattförmige Grundriss der Büros ist in vier Kreissegmentböden gegliedert – das ermöglicht kurze Arbeitswege. Karl Schwanzer hatte eine komplette kleeblattförmige Etage in einem 1:1 Modell auf den Bavaria Filmgelände errichtet, um den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Großaktionäre des Automobilkonzerns von seinem Plan zu überzeugen. Etwa 1500 Arbeitsplätze sind heute in dem sanierten Hochhaus untergebracht, das seit 1999 unter Denkmalschutz steht. Früher galten die Büros als ultra-modern: Gummibäume, Schreibmaschinen und hinter den Fenstern der Blick über München und den Olympiapark. „Gebaute Kommunikation“ nannte Karl Schwanzer sein innovatives Konzept, das vorwiegend aus Großraumbüros besteht. Wer heute auf die schöne Welt von gestern blickt, dem fällt vor allem eines auf: Nur weibliche Mitarbeiterinnen an den Schreibmaschinen. Die Rollenverteilung war in den 70ern noch alles andere als gleichberechtigt.
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Sanierung
Nach über 30 Jahren im Betrieb wurde das Hochhaus 2004–2006 saniert und modernisiert. Das Erscheinungsbild blieb erhalten, die Fassadenelemente wurden gereinigt, neu gedämmt und isoliert. Die Arbeitsbedingungen in den Büroetagen sind nun durch frische Luft und bessere Lichtverhältnisse aufgewertet. Ein neu konzipiertes Lamellensystem und tageslichtgesteuerte Leuchten sorgen für ausgewogene Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz.
Auch nach der Sanierung hat das BMW Hochhaus seinen Charakter als technisch innovatives Gebäude und stolze Konzernzentrale behalten.
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