Ziehharmonika aus Brettsperrholz: Gemeindehaus von Nord Architects
Foto: Adam Mørk
Brønshøj ist ein Stadtteil von Kopenhagen und liegt nordwestlich des Zentrums. Die dazugehörige romanische Kirche ist die älteste der Stadt. Sie befand sich jedoch in einer relativ isolierten Lage, abseits der wesentlichen Hauptstraßen.
Städtebauliche Lösung
Um die Kirche wieder ins städtische Leben einzubinden, rückt das neue Gemeindezentrum nahe an den im Stadtviertel zentral gelegenen Brønshøj Torv. Die runde Form des Gebäudes verlängert den Platz scheinbar und lenkt die Wegführung in Richtung Kirche ab. Mit dieser städtebaulichen Strategie hat das Gemeindezentrum einen festen Platz in der Umrahmung des Brønshøj Torv gefunden. Rückwärtig schließt direkt der grüne Pfarrgarten an. Das Grundstück birgt also gegensätzliche Qualitäten: einen offenen, belebten Platz und einen ruhigen, intimen Garten.
Gestaltung und Materialwahl
Die Formensprache des Gemeindehauses erinnert an eine Ziehharmonika: Vertikale Holzamellen gliedern die runde Glasfassade. Latten aus Eschenholz verkleiden die geschlossenen Bereiche. Bei der Konstruktion kamen großformatige, mehrlagige Brettsperrholzplatten zum Einsatz, die in der Lage sind größere Spannweiten zu überbrücken. Sie dienen außerdem als Stabilisator für Feuchtigkeit, Akustik und Temperatur, wovon wiederum der Innenraum profitiert.
Flexible Raumorganisation
Ein großer, offener Saal durchdringt den ganzen Baukörper. Er stellt so eine direkte Verbindung zwischen Platz und Garten her. Optional können Faltwände ausgezogen werden, die den Raum dritteln. Eine Erschließungszone mit Sitzgelegenheiten führt in die kleineren Zimmer und Büros.