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Zaha Hadid´s MAXXI Museum in Rom
Zaha Hadid lud Ende letzter Woche nach Rom zur „Architectural Preview“ ihres eben fertig gestellten und noch leeren Museums „MAXXI“, des neuen italienischen Nationalmuseums für Kunst des 21. Jahrhunderts. Gelegenheit, sich allein den Räumen der gebauten Skulptur zu widmen, bevor im Frühjahr 2010 das Haus offiziell eröffnet wird.
Neben dem „MAXXI art“, dessen Sammlung über 300 Werke, u.a. von Anish Kapoor, Mario Merz oder Gerhard Richter umfasst, wird hier auch das „MAXXI architecture“ einziehen, zu dessen Beständen die Archive von Carlo Scarpa, Aldo Rossi und Pierluigi Nervi zählen sowie Arbeiten zeitgenössischer Architekten wie etwa Toyo Ito oder Giancarlo de Carlo.
1998 war das ehemalige Militärgelände im Norden Roms, unweit Pierluigi Nervis „Palazetto dello Sport“, an das Kultusministerium übergeben worden.
Nachdem man sich lange Zeit vor allem der glorreichen Vergangenheit gewidmet hatte, wollte man nun einen Ort kultureller Innovation schaffen – ein bedeutender Aufbruch in einer Stadt, in der seit der Zeit des italienischen Rationalismus kaum nennenswerte neue Architektur entstanden war, abgesehen von wenigen Ausnahmen wie etwa Renzo Pianos Parco della Musica.
1999 schrieb das Ministerium einen internationalen Wettbewerb aus, in dem sich Hadid gegen 273 weitere Teilnehmer und internationale Größen wie Steven Holl, Toyo Ito, Rem Koolhaas, Jean Nouvel, Kazuyo Sejima oder Eduardo Souto de Moura durchsetzte.
So futuristisch das Museum auf den ersten Blick anmutet, so klar lässt sich der Entwurf kontextuell wie funktional begründen: Auf städtebaulicher Ebene nehmen die vielfältig vernetzten Stränge, die sich ausgehend von einem miteinbezogenen Kopfbau um die alten Militärbaracken legen, geschmeidig die Hauptrichtungen des urbanen Rasters rund um das L-förmige Grundstück auf.
In den Galeriebereichen im Innern zeigt sich das Kernelement des Konzepts, dem die für ein Museum wichtigsten Elemente, Wand und Licht, zugrunde liegen.
Betonwände, die als frei spannende Längsträger wirken, definieren das Netz des Entwurfs.
Hinter einer inneren Vorsatzschale, die der Kunst einen neutralen Hintergrund bietet, nehmen sie außerdem sämtliche für den Museumsbetrieb notwendige Technik nicht sichtbar auf. So sind die Decken freigehalten für ausgeklügelte Oberlichter sowie mögliche Abhängungen von Kunstwerken oder Zwischenwänden. Auf den Böden lassen sich nach Belieben schwere Lasten platzieren.
Hinter einer inneren Vorsatzschale, die der Kunst einen neutralen Hintergrund bietet, nehmen sie außerdem sämtliche für den Museumsbetrieb notwendige Technik nicht sichtbar auf. So sind die Decken freigehalten für ausgeklügelte Oberlichter sowie mögliche Abhängungen von Kunstwerken oder Zwischenwänden. Auf den Böden lassen sich nach Belieben schwere Lasten platzieren.
Dieser idealisierte Standardschnitt ist zu linearen Galeriebereichen extrudiert und bildet so die Grundlage für die sich gegenseitig überlagernden Stränge des Museums, deren Raumfolgen in einer großen Galerie am höchsten Punkt münden. Ein wandfüllendes Fenster bildet hier den Abschluss und gibt den Blick auf die Umgebung sowie die ebenfalls von Hadid gestalteten Freibereiche frei.
Eine an Schienen erinnernde, von Schwertern aus glasfaserverstärkten Betonelementen definierte Deckengrafik betont den Fluß der linear entwickelten Galerien. Dennoch wirken diese Räume beinahe ruhig, wenig wird hier künftig ablenken von der ausgestellten Kunst.
Dahingegen vermitteln Kreuzungen, Rampen und Treppen Dynamik. Vor allem das Foyer, mehrstöckig und auf ganzer Gebäudehöhe von schwarzen Treppen und Stegen mit milchig leuchtender Untersicht durchzogen, inszeniert Bewegung auf beeindruckende Weise.
Bleibt die spannende Frage, wie sich dieser komplexe Raumorganismus bespielen lässt?
Geplant ist eine Abfolge von Inszenierungen, teils dominiert von raumgreifenden Werken, andernorts unterteilt mit abgehängten Zwischenwänden. Die vielfältigen Skulpturen aus dem Bestand des Museums sowie Performances wie die der Choreographin Sasha Waltz zur Eröffnung dürften sich dafür besonders eignen.
Geplant ist eine Abfolge von Inszenierungen, teils dominiert von raumgreifenden Werken, andernorts unterteilt mit abgehängten Zwischenwänden. Die vielfältigen Skulpturen aus dem Bestand des Museums sowie Performances wie die der Choreographin Sasha Waltz zur Eröffnung dürften sich dafür besonders eignen.
Im Frühjahr 2010, wenn der Ausstellungsbetrieb öffnet, werden die Kuratoren eine erste Antwort darauf geben.