Aussichtsreiche Transformation
Wohnhaussanierung in der Bretagne von Parages
Die Kubatur des Wohnhauses wurde vereinfacht, der Schornstein abgebrochen und die Obergeschosse mit geflammtem Douglasienholz verkleidet. © Charles Bouchaib
Das Wohnhaus liegt unweit des Strandes von Le Palus an der bretonischen Nordküste auf einem baumbestandenen Grundstück mit Blick auf die Bucht von Saint-Brieuc. Vor der Renovierung war es typisch für die neobretonische Wohnarchitektur der 1970er-Jahre, mit cremefarbenem Verputz und relativ kleinen Fenstern an der Giebelseite, die nur wenig aus der hervorragenden Aussicht machten.
In der nördlichen Giebelfassade öffnen sich deutlich vergrößerte Fenster in Richtung Meer. © Charles Bouchaib
Drei Entwurfsziele
Bei der Renovierung durch das Architekturbüro Parages standen dabei drei Ziele im Vordergrund: eine stärkere Öffnung zum Meer hin, ein besserer Wärmeschutz für die Gebäudehülle und eine funktionalere Grundrissgliederung. Die Architekten vereinfachten das Gebäudevolumen, indem sie kleinere Fassadenöffnungen sowie Fensterbänke, Fensterläden und den dominanten Schornstein entfernen ließen.
Die Fassaden wurden neu gedämmt und mit geflammtem Douglasienholz verkleidet. Die fast schwarze Verkleidung in Verbindung mit schwarzen Metallverkleidungen verleiht dem Haus ein einheitliches Aussehen und fügt es in das bewaldete Gelände ein.
Die tiefen Laibungen dienen auch als Sitzgelegenheiten. © Charles Bouchaib
Fenster vergrößert für bessere Aussicht
Große Öffnungen an der Nord- und Westfassade geben den Blick auf das angrenzende Tal frei. Im Osten gewähren großzügige Festverglasungen eine weite Aussicht über die Bucht. Im Gebäudeinneren wurden die Wohnräume umgestaltet und um einen zentralen Erschließungsbereich gruppiert. Dieser bündelt neben der Treppe auch die vertikalen Leitungsstränge und bildet den Übergang zwischen dem Tag- und dem Nachtbereich des Hauses. Überdies dient er als Kamin für die natürliche Belüftung, da er die einströmende frische Luft aus dem Tal im Innenraum verteilt. Das gleicht Hitzewellen aus, die nach Angaben der Architekten in der Gegend immer häufiger auftreten.
Das Haus vor der Sanierung – ein Kind der 1970er-Jahre mit cremefarbenem Verputz, Schornstein und markanten Klappläden. © Charles Bouchaib
Das Wohnhaus liegt mitten im Wald mit Blick zum Meer. © Charles Bouchaib
Sichtbeton und Eichenholz im Innenraum
Das Haus umfasst insgesamt fünf Schlafzimmer – zwei im Erdgeschoss und drei im Obergeschoss, alle mit Blick entweder auf die Bucht, das Tal oder den Wald. Die tiefen Innenfensterbänke dienen nebenbei als Sitzgelegenheiten. Der Bodenbelag in den Räumen besteht aus geschliffenem, vor Ort gegossenen Sichtbeton. Maßgefertigte Tischlerarbeiten aus Eichenholz verleihen den Räumen eine warme Ausstrahlung.
Die Fassaden sind mit geflammtem Douglasienholz verkleidet. © Charles Bouchaib
Innen dominieren Eichenholz, Sichtbeton und weiße Farbe. © Charles Bouchaib
Terrassen auf beiden Seiten
Im Außenbereich flankieren mehrere Terrassen das Haus. Eine davon ist dem Essplatz zugeordnet, der im wintergartenartigen Anbau auf der Ostseite untergebracht ist, und orientiert sich zum Wald. Die andere auf der Westseite ist als offene Plattform konstruiert und bietet in Verlängerung des Wohnraums einen großzügigen Meerblick.
Architektur: Parages
Bauherr: privat
Standort: 20 Le Palus, Plouha (FR)
Bauunternehmen: LG Rénovation, Jérome Amiée