Wohnhaus im Spreewald

Unter dem steilen Reetdach eines Wochenendhauses auf der Kauperinsel bei Burg im Spreewald scheinen sich zwei Welten zwei vereinen: Nach Norden zeigt sich das Gebäude mit seinen 75 m² Wohnfläche beinahe vollverglast, nach Süden mit Lärchenholzverschalung und Lochfassade. Damit richtet sich das Haus mit seinen Hauptwohnbereichen zum Unesco-Biosphärenreservat Spreewald hin aus, das nördlich des Grundstücks liegt.

Nah an der Natur

Das Wohnhaus hat Architekt Marc Feustel in Stahlrahmenbauweise entworfen, bei den Innenwänden handelt es sich um Holzständerwände. Im Erdgeschoss sorgen Cero- Schiebefenster von Solarlux dafür, dass das Naturschutzgebiet gefühlt nahe an den Wohnbereich heranrückt. Mit den schmalen Rahmen wirkt die Gebäudehülle nach Norden hin fast transparent, während die Füllung mit Zweifach-Isolierverglasung mit einem Ug-Wert von 1,1 W/(m²K) für den Wärmeschutz sorgt.

Öffenbare Ecke

Die vier Schiebefenster sind fast 3 m hoch und bis zu 3,80 Meter breit. Im Essbereich im Nordwesten sind zwei Schiebefenster so angeordnet, dass sich eine Ecke komplett öffnen lässt. Sogar auf Stützen kann bei der Überecklösung von Solarlux verzichtet werden. Im Wohnbereich im Osten ist hingegen eine über zehn Quadratmeter große cero-Festverglasung angeordnet.

Auf weichem Grund

Unter dem Baukörper erstreckt sich eine Holzplattform, durch die das Haus wirkt, als werde er einem auf einem Tablett serviert. Grund für diese erhöhte Lage ist der weiche Boden, der eine komplette Aufständerung des Gebäudes bedingte. Der sumpfige Untergrund hatte auch Auswirkungen auf die Anlieferung der Glaselemente. Für die jeweils 600 Kilogramm schweren Schiebefenster musste eine Art temporäre Straße aus Betonfertigteilen errichtet werden, damit die Fahrzeuge nicht versanken. Der Einbau selbst hingegen verlief problemlos, da alle Bauteile nach einem präzisen BIM-Modell gefertigt worden waren. CHI

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