Agrartradition fortgeschrieben
Wohnhaus Furggaleidis in Graubünden von Sandro Durrer
Wohnhaus Furggaleidis in Graubünden, © Samuel Holzner
Bei ihrem Wohnhaus für zwei Personen im Graubündener Prättigau griffen Sandro Durrer und sein Büro die Architektur der regionaltypischen Viehställe in zeitgenössischer Form wieder auf.
Der dreigeschossige Neubau steht an einem Südwesthang in dem kleinen Straßendorf Furggaleidis. © Samuel Holzner
Der dreigeschossige Neubau steht an einem Südwesthang in dem kleinen Straßendorf Furggaleidis, in aussichtsreicher Lage oberhalb des Tals zwischen Landquart und Davos. Unmittelbar nördlich beginnt ein kleines Waldstück, im Süden öffnet sich die Wiesenlandschaft. Vor allem die regelmäßige Gliederung der Fassaden, die an einen Skelettbau vermuten lässt, erinnert an die Bauweise der Stallungen, die seit Jahrzehnten die Landschaft prägen.
Die mit Naturfarben vorvergraute Fichtenholzschalung trägt das Ihre zum zurückhaltenden Erscheinungsbild des Hauses bei. In den unteren beiden Geschossen verbirgt sich dahinter ein Stahlbetonbau mit Außendämmung; das Dachgeschoss wurde dagegen in Holzelementbauweise ausgeführt.
Mit Naturfarben vorvergraute Fichtenholzschalung, © Samuel Holzner
Raumorganisation
Die Anordnung der Räume – zuunterst die Garage, in der Mitte ein halb in den Hang eingegrabenes Geschoss mit den Schlafzimmern und Bädern und zuoberst die Wohnetage mit Panoramablick – bietet Schutz und Offenheit dort, wo es jeweils am angemessensten ist. Der überdachte Außenbereich auf der oberen Ebene ist in das tektonische Raster des Hauses integriert und ermöglicht einen direkten Zugang in den Garten.
Holz dominiert im Innenraum. © Samuel Holzner
Große Glasfassaden sorgen für Licht. © Samuel Holzner
Die Individualräume eine Etage tiefer erhalten Licht durch große Glasfassaden, werden jedoch von einem vorgeblendeten Filter aus Holzlatten vor Einblicken geschützt. Die breite Zwischenzone zwischen Verglasung und Lattenwerk gibt den Räumen zusätzliche Tiefe und dient gleichermaßen als natürlicher Sonnenschutz. Optimal sonnenexponiert ist dagegen die Photovoltaikanlage, die die komplette Südwestseite des Dachs einnimmt.
Wohnbereich, © Samuel Holzner
Interior
Für die Bodenbeläge im Inneren wählte Sandro Durrer Lärchenholzdielen, für Decken- und Wandverkleidungen Fichten-Dreischichtplatten. Auch die Möbel sind passend dazu mit Fichtenholz furniert. Einen wuchtigen Kontrast dazu bilden die Arbeitsplatten des freistehenden Küchenblocks sowie der Küchenzeile an der Rückwand aus großformatigen Feinsteinzeugplatten. Das gleiche Material – kleinteiliger strukturiert und in wildem Verlegemuster – findet sich auch als Wand- und Bodenbelag in den Nassräumen wieder.
Architektur: Sandro Durrer
Bauherr: privat
Standort: Furggaleidis, Buchen (CH)