Wohnhaus bei Valencia von Masquespacio

Nahe Valencia haben Ana Milena Hernández Palacios and Christophe Penasse von Masquespacio ein Wohnhaus aus dem Jahr 1925 umgestaltet und in einen expressiven Wohnraum mit Studio verwandelt. Was von außen wie ein für die Region typisches Haus daherkommt, wurde im Innern von den Designern in ein minimalistisches und gleichzeitig farbenfrohes Raumgefüge mit einer Fläche von insgesamt 450 m² transformiert. Obwohl Fliesen und Ornamentik an Wand und Türen im vorderen Teil des Erdgeschosses erhalten blieben, erinnert das Ganze wegen seiner prägnanten Farbigkeit eher an einen Showroom. Hinzu kommen ein Estrichboden, farbig gestrichene Ziegelwände und sichtbare Betondecken im hinteren Gebäudeteil und im Obergeschoss, die Assoziationen an eine Kunstgalerie wecken.

Liebe zur Geometrie

Verstärkt wird das Ganze durch die Eingriffe, die Masquespacio vornahmen – zum Beispiel in Form von runden Fenstern oder dreieckigen Öffnungen in den Wänden. Die Liebe zur Geometrie findet sich auch in den Möbeln wieder, die wie Kunstobjekte im Raum platziert wurden. Beispiele dafür sind das mit einer Halbkugel überdachte Bett oder die halbkreisförmige Sitzecke direkt daneben.

Offenes Raumkonzept

Während sich im Erdgeschoss vor allem die Arbeitsräume befinden, ist das Wohnen im Geschoss darüber angeordnet. Als verbindendes Element dient das mit einem Oberlicht versehene Atrium, zu dem sich die einzelnen Bereiche öffnen. Eine violett eingekastelte Treppe führt ins obere Geschoss mit Wohnzimmer, Küche, Dachterrasse, Bad und Schrankraum.

Wohnen mit Farbe

Das bunte Mobiliar, das ebenfalls aus der Feder von Masquespacio stammt, wurde locker und gleichzeitig präzise in den offenen Räumen platziert. Texturen, Formen, Materialien und Farben bilden eine Art Gesamtkunstwerk, das die Designhaltung des Duos abbildet und zwischen spielerischer Postmoderne und hartem Brutalismus changiert. Für subtilere Zwischentöne sorgen Vorhänge, mit denen sich etwa die Wohnräume vom Atrium abtrennen lassen.

Raumzonierung mit Farbe

Die allgegenwärtige Farbgewalt ist aber nicht nur dem Gestaltungswillen der Designer geschuldet, sondern erfüllt auch funktionale Zwecke. So werden dadurch unterschiedliche Zonen definiert – wie etwa Grün für den Essbereich oder gelb für die Sofaecke. Grün ist auch der Flur, der den Wohn- vom Schlafbereich trennt. Ein rundes Fenster gibt hier den Blick auf die in Rot- und Blautönen gehaltene Dachterrasse frei, die so zur Gesamtkomposition des Hauses beiträgt.