Der Tradition treu geblieben
Wohnhaus bei München von Meck Architekten
Weit auskragende Dachüberstände und eine Douglasienholzfassade sind die wesentlichen Merkmale des Wohnhauses. © Florian Holzherr
Das Einfamilienhaus in dem kleinen Ort Göggenhofen ist eine präzise durchkomponierte Hommage an die oberbayerische Bautradition. Flach geneigte, ziegelgedeckte Satteldächer mit weitem Dachüberstand, dazu weiß verputzte oder holzverkleidete Fassaden – so sehen private Wohnhäuser in Oberbayern seit jeher aus.
Ein Carport schirmt das Grundstück auf der Giebelseite von der Straße ab. © Florian Holzherr
Auch der Neubau von Meck Architekten für eine fünfköpfige Familie bildet da keine Ausnahme. Ungewöhnlich ist allenfalls der markante Sockel aus Sichtbeton, der sich auf der Südseite als plastisch ausgeformte Terrasse in den Garten fortsetzt.
Massivholzbau mit Douglasienhülle
Der Neubau steht in einem typischen Einfamilienhausgebiet am Ortsrand und grenzt im Norden an das Grundstück des Elternhauses der Bauherrin. Ein Carport schirmt den gemeinsamen Garten der beiden Häuser von der Straße ab. Die Fassaden sind mit grau lasiertem Douglasienholz verkleidet. Außen- und Innenwände bestehen aus Brettschichtholz – erstere 180 mm und letztere 100 mm dick. Die Stirnseite des Hauses im Osten ist nahezu fensterlos.
Im Norden öffnet sich das Haus zum elterlichen Garten. © Florian Holzherr
Zwei Eingänge – einer von Norden und einer von Osten – führen ins Haus. Entlang der Nordfassade erstreckt sich ein breiter Erschließungsflur fast über die ganze Gebäudelänge. Die Aufenthaltsräume hingegen liegen im Süden: im Erdgeschoss ein großer, nur durch eine Zwischenwand geteilter Koch-, Ess- und Wohnbereich und im Obergeschoss drei Schlafzimmer und zwei Bäder. Die Kinderzimmer reichen mit ihren Emporen bis unter den Dachfirst.
Rautenförmig angeordnete Holzbalken tragen die Decke über dem Koch- und Essbereich. © Florian Holzherr
Optimierte Holzbalkendecke
In dem nach Süden geöffneten Wohn- und Essbereich setzt sich der Betonsockel als Fußboden aus Sichtestrich fort; die Küchenarbeitsplatte besteht aus Beton. Fenster, Türen, Einbaumobiliar und die Dielenböden im Obergeschoss sind aus Eichenholz gefertigt. Ungewöhnlich ist hier die Deckenkonstruktion: Sie besteht aus einer 160 mm starken Brettstapeldecke mit auf der Unterseite angeschraubten, wabenartigen Holzrippen. Laut Architekten ist diese Konstruktion besonders tragfähig und die Deckenbalken brechen überdies den Schall, sodass der Raum weniger hellhörig ist.
Dem Küchenblock gegenüber bildet ein Holzofen einen ungewöhnlichen Blickfang im Esszimmer. © Florian Holzherr
Wärmequelle des Hauses
Ein Pelletofen bildet in der Heizperiode die Haupt-Wärmequelle des Hauses. Während der anderen Jahreszeiten übernimmt eine Luft-Wärmepumpe diese Rolle. Sie bezieht ihren Strom von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Lagerhalle schräg gegenüber auf dem väterlichen Grundstück.
Architektur: Meck Architekten
Bauherr: privat
Standort: Am Hagfeld 7, Aying (DE)