Wohnen in der Hauptpost: Sanierung der Schönburg in Bern
Foto: Rob Lewis
44 Jahre lang diente die Berner Schönburg als Hauptsitz der Schweizerischen Post. Bis 2014 arbeiteten rund 1400 Mitarbeiter in dem achtgeschossigen, 1970 nach Entwürfen von Theo Hotz errichteten Verwaltungsbau. Gemeinsam mit Marazzi + Paul erhielten Theo Hotz Partner nun auch den Auftrag zum Umbau der Schönburg, nachdem die Post 2016 in einen Neubau am Stadtrand gezogen war.
Der nun realisierte Nutzungsmix umfasst 142 Wohnungen, ein Hotel mit 188 Zimmern sowie einen Supermarkt. Letzterer befindet sich zusammen mit 20, teils als Maisonettes angelegten Wohneinheiten in einem neuen Annex, der den ehemaligen Konferenz- und Kantinenbau der Postverwaltung ersetzt. Erhalten geblieben ist die große, zweigeschossige Tiefgarage, die den Hoch- und den Flachbau unterirdisch miteinander verbindet.
Das Hauptgebäude musste für die Nutzungsänderung bis auf den Rohbau zurückgeführt und im Hotelbereich sogar die Stützenstellung verändert werden. Äußerlich sind diese Unterschiede auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Horizontale Fensterbänder mit breiten, aus der Fassade vorkragenden Aluminiumrahmen gliedern den Bau, die geschlossenen Außenwandflächen sind mit Verde Salvan verkleidet, einem grünlichen Gneiskonglomerat aus der Schweiz. Allerdings variieren die Fensterbreiten In den Wohnflügeln stärker als im Hotel, außerdem unterbrechen hier eingerückte Loggien die Fassadenfront. Den zweigeschossigen Annex ließen die Architekten aus Sichtbeton errichten und mischten ihm Zuschläge aus dem gleichen Naturstein bei, um ihn farblich an das Hauptgebäude anzunähern.