14.11.2010

WestendGate in Frankfurt: Neue Fassade, neues Energiekonzept

Frankfurts Skyline wird sparsamer: Manchmal offensichtlich, oft jedoch kaum merklich wird dort derzeit ein Hochhausturm nach dem anderen saniert. Demnächst vollende werden soll zum Beispiel die grundlegende Modernisierung des WestendGate an der Messe, auch bekannt als Marriott Hotel, durch Just/Burgeff Architekten.
Die Sanierungen sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein und umfassen unter anderem die architektonische und energetische Neugestaltung der Büroetagen einschließlich des Foyers, dessen erster Bauabschnitt bereits fertig gestellt ist, sowie einer Konferenz-Etage für das Hotel.

Zu den effizientesten und optisch wirksamsten Veränderungen zählt die Sanierung der Fassade. Der bestehende Kontrast zwischen dunkler Hauptfassade und hellen Seitenflächen bleibt erhalten, aber die Architekten entwickelten in Zusammenarbeit mit Asterios Agkathidis vom Büro a3lab ein neues Fassadenbild. Die bestehenden Glasbrüstungen wurden entfernt und gegen gedämmte, anthrazitfarbene Brüstungsbleche ausgetauscht. Jedes dieser Elemente erhielt einen leichten Knick in der Horizontalen. Dieser ist zum jeweils benachbarten Element leicht verschoben, so dass wellenförmig verlaufende Geschossbänder entstanden sind.
Die Fensterelemente bleiben erhalten, da sie bereits in den 1990er-Jahren durch Isolierglasfenster ersetzt wurden. Die Verkleidung der Schmalseiten des Turms wird ebenfalls erneuert. Die alten Bleche werden entfernt, neu beschichtet und wieder auf der Unterkonstruktion befestigt. Die zwei nach Süden ausgerichteten Gebäudeecken erhalten jedoch statt der Metallelemente eine Fassadenhaut aus grünlich schimmernden Photovoltaikmodulen.

Die energetischen Veränderungen der Fassade ergänzen Just/Burgeff Architekten durch optimierende Maßnahmen in den Büroetagen. Die Versorgung der Büros mit Wärme, Kälte und Frischluft wird umgestellt. Zukünftig erfolgen Konditionierung der Raumluft und Belüftung nicht mehr über Induktionsgeräte, sondern mittels Heizkörpern und Kühldecken; die Zuluft strömt über Deckenauslässe ein. Eine Wärmerückgewinnung ist für die Büroräume ebenfalls vorgesehen.

Nach Abschluss der Arbeiten soll das Hochhaus (Baujahr 1976) 36% weniger Primärenergie für den Gebäudebetrieb benötigen. Dafür wurde das Gebäude mit dem Green Building Zertifikat der Europäischen Kommission ausgezeichnet.

Zu den Umbaumaßnahmen zählt auch die Umgestaltung der Außenanla gen. Das neue Vordach mit seiner organischen Baumstruktur ist be reits jetzt von weitem erkennbar. Es setzt sich bewusst von der Fassade und dem restlichen Gebäude ab und bildet mit dem neu gestalteten Vorplatz ein eigenständiges Ensemble, welches zwischen den Maßstäben des immerhin 160 Meter hohen Gebäudes und dem städtischen Raum vermittelt.
Standort: Hamburger Allee 2-4, 60325 Frankfurt/Main (Westend)
Architekten: Just/Burgeff Architekten, Frankfurt/Main
Fassadenentwurf in Zusammenarbeit mit
Asterios Agkathidis, a3lab
Bauherr: DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds
(seit 2009 Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft)
Baujahr: 1976
Sanierung: 2006 bis voraussichtlich Ende 2010

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