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Weg ins Glück: Neuer Skywalk für die Leuchtenburg
Dem Himmel so nah – Abends leuchtet die mittelalterliche Burg bei Kahla weit ins Saaletal hinein. Die Burganlage durchlief über Jahrhunderte mehrere Stilepochen und Nutzungsvarianten und hat nun im Zuge der „Porzellanwelten Leuchtenburg“ einen abenteuerlich modernen, aber dennoch zurückgenommenen Neubau erhalten.
Architekten: Bau-Consult Hermsdorf GmbH in Zusammenarbeit mit Silke Loose, Dippoldiswalde
Ort: Leuchtenburg, 07768-Seitenroda, Thüringen
Ort: Leuchtenburg, 07768-Seitenroda, Thüringen
Mit der Eröffnung der Dauerausstellung „Porzellanwelten Leuchtenburg“ wurde die zuvor 17 Jahre leer stehende Burganlage 2014 innovativ modernisiert und wiederbelebt. Das Konzept der ungewöhnlichen Ausstellung beruht auf der Idee das „weiße Gold“ wieder interessant zu machen, seine unterschiedlichen Facetten neu zu entdecken und sich als Besucher selber mit einbringen zu können. Insgesamt 7 Porzellanwelt-Inszenierungen wurden bewusst von unterschiedlichen Künstlern, Designern und Architekten konzipert, um den Übergang zu wechselnden Themenräumen, „neuen Welten“, auch gestalterisch zu verstärken. Zu Beginn soll sich der Besucher in dem sogenannten „Archiv der Wünsche“ unter dem Motto „Scherben bringen Glück“ erstmals mit der Zerbrechlichkeit des feinen Porzellans auseinandersetzen. Aus einer Schale kann sich der Besucher ein Porzellanstück herausnehmen und seinen ganz persönlichen Wunsch unter Schwarzlicht darauf schreiben. Bei normalem Tageslicht ist der Wunsch also unlesbar und bleibt somit ein Geheimnis.
Am Ende führt der Weg zum Ausgang des Raumes, in eine neue Welt, den 20 Meter langen Steg der Wünsche. Er kragt weit über die Burgmauern hinaus und ist nicht nur wegen dem weitläufigen Panoramablick über das Thüringer Saaletal atemberaubend. Am Ende des Stegs suggeriert der gläserne Boden spannungsgeladene Schwerelosigkeit, die verglaste Brüstung ruft den Eindruck hervor, als würde sich der Steg gen Himmel „auflösen“. Hier wird das „verwunschene“ Porzellan am Burghang hinunter geworfen und zersplittert in 25 m Tiefe auf einem Scherbenhaufen. Durch dieses alt bekannte Ritual soll der geheime Wunsch in Erfüllung gehen.
Die einzelnen stählernen Bauteile des Stegs wurden direkt in der Firma Rudolstädter Systembau GmbH vorgefertigt, feuerverzinkt und beschichtet. Der Transport mit einem Tieflader die enge Burgstraße hinauf stellte sich als echte Herausforderung dar, gekrönt von den einzelnen Montageschritten mit einem Mobilkran.
Das Tragwerk besteht aus einer sogenannten Trogbrückenkonstruktion: Kennzeichnend hierfür sind die außenliegenden Tragbalken sowie die vorteilhafte, geringe Bauhöhe. Getragen wird der Skywalk von mikadoartig gebündelten Zug- und Druckstreben, welche direkt an der Hangkante, auf einer Stahlbeton-Flachgründung befestigt sind und zusätzlich durch im Muschelkalk angebrachte Mikrobohrpfähle gesichert sind. Verkleidet ist die Tragkonstruktion seitlich mit hinterlüfteten Faserzementplatten in einem dezenten graubraunen Farbton, am Boden mit silber glänzenden Lochblech-Gittern, welches sich nicht nur farblich, sondern auch haptisch von den glatten Eternitplatten abheben. Die Platten sind in immer enger werdenden Vertikal- und Schrägschnitten angebracht, was für eine dynamische Ansicht sorgt und das Thema des zerbrechlichen, zersplitterten Porzellans erneut aufgreift. In den Abendstunden schafft eine „Lightline“ in Höhe des Handlaufs ausreichende Beleuchtung. Dieser ist mit der magentafarbenen Leitfarbe der gesamten Ausstellung unterlegt und dient zur optimalen Orientierung.
Die unkonventionelle Art dieser Ausstellung, mit dem Skywalk als architektonischem Höhepunkt, lädt zu einer erlebnisreichen und zugleich sinnlichen Reise durch die Welt des Porzellans ein. Die gestalterische sowie statische Herausforderung der neuen Leuchtenburger Attraktion scheint mehr als geglückt zu sein.
Weitere Informationen:
Bauherr: Sven-Erik Hitzer, Vorstand der Stiftung Leuchtenburg
Ausführende Firma: RSB Rudolstädter Systembau GmbH
Das Tragwerk besteht aus einer sogenannten Trogbrückenkonstruktion: Kennzeichnend hierfür sind die außenliegenden Tragbalken sowie die vorteilhafte, geringe Bauhöhe. Getragen wird der Skywalk von mikadoartig gebündelten Zug- und Druckstreben, welche direkt an der Hangkante, auf einer Stahlbeton-Flachgründung befestigt sind und zusätzlich durch im Muschelkalk angebrachte Mikrobohrpfähle gesichert sind. Verkleidet ist die Tragkonstruktion seitlich mit hinterlüfteten Faserzementplatten in einem dezenten graubraunen Farbton, am Boden mit silber glänzenden Lochblech-Gittern, welches sich nicht nur farblich, sondern auch haptisch von den glatten Eternitplatten abheben. Die Platten sind in immer enger werdenden Vertikal- und Schrägschnitten angebracht, was für eine dynamische Ansicht sorgt und das Thema des zerbrechlichen, zersplitterten Porzellans erneut aufgreift. In den Abendstunden schafft eine „Lightline“ in Höhe des Handlaufs ausreichende Beleuchtung. Dieser ist mit der magentafarbenen Leitfarbe der gesamten Ausstellung unterlegt und dient zur optimalen Orientierung.
Die unkonventionelle Art dieser Ausstellung, mit dem Skywalk als architektonischem Höhepunkt, lädt zu einer erlebnisreichen und zugleich sinnlichen Reise durch die Welt des Porzellans ein. Die gestalterische sowie statische Herausforderung der neuen Leuchtenburger Attraktion scheint mehr als geglückt zu sein.
Weitere Informationen:
Bauherr: Sven-Erik Hitzer, Vorstand der Stiftung Leuchtenburg
Ausführende Firma: RSB Rudolstädter Systembau GmbH