Versorgungszentrum von Hild und K Architekten

Die Landeshauptstadt München bietet seit 2013 ein bundesweit einzigartiges Übernachtungsangebot für obdachlose Männer, Frauen und Kinder. Das neue Versorgungszentrum im Stadtbezirk Schwabing-Freimann soll Hilfesuchenden mehr als nur Nothilfe bieten.

Neben dem großen Angebot des Übernachtungsschutzes bietet der Neubau Räumlichkeiten für eine umfassende Versorgung, die von Beratung über einen Tagestreff bis hin zur medizinischen Behandlung reicht. Die im Grundriss versetzt zueinander angeordneten Gebäudefinger, welche nur in den Eckbereichen miteinander verbunden sind, generieren zusätzlich geschützte Höfe für den Aufenthalt im Freien.  

In einem städtebaulich wenig attraktivem Umfeld zwischen Lagerhallen, Großmärkten und Parkplätzen soll der Neubau einen ersten Impuls für ein zukünftig gemischt genutztes Quartier setzen. © Florian Holzherr

Das Tragwerk ist ein Betonskelettbau aus Fertigteilelementen, der ein hohes Maß an Flexibilität garantiert. Sollte zukünftig eine grundsätzliche Lösung für das Problem der Obdachlosigkeit gefunden werden, kann das Gebäude rück-, um- oder weitergebaut werden. Nach außen tritt der Beton als robustes Sockelgeschoss in Erscheinung, die Fassade der oberen Geschosse ist als geschossübergreifende Vorhangfassade ausgeführt. Die seriell vorgefertigten Holzrahmenelemente sind ziegelrot gestrichen. Auch Fensterrahmen, Absturzsicherungen und Attika wurden in einem passenden Rotton gestaltet. Als Bordüre unterhalb der Attika sind profilierte Bretter als baulicher Holzschutz angebracht.

Auch Fensterrahmen, Absturzsicherungen und Attika wurden in passendem Rotton gestaltet. © Florian Holzherr

Im Innenraum wirken Holz, Linoleum, geschliffener Estrich und farbige Keramikfliesen einladend und sind doch strapazierfähig. Als Orientierungshilfe dient das Farbkonzept von Tannengrün bis Himmelblau – je nach Zugang zu Sanitäranlagen, anderen Nebenräumen oder Unterkünften.