Geschichte neu interpretiert
Verlagshaus im Klinkerkleid
Die langen Fensterbänder des neuen Mediencampus in Aachen sollen an die endlosen Papierbahnen beim Zeitungsdruck erinnern © Jörg Hempel
Der Mediencampus Aachen, gelegen im Industriegebiet Rotter Bruch im Osten der Stadt, wurde von der Aachener Verlagsgesellschaft als Antwort auf den gestiegenen Platzbedarf neu geplant. Um den Anforderungen eines modernen Medienhauses gerecht zu werden, zog der Bauherr das Architekturbüro SSP AG aus Aachen hinzu. Unter Leitung von Tilo Pfeiffer entwarf das Team ein neues Bürogebäude mit 240 Arbeitsplätzen, das sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt.
Für die Fassaden wurden Klinker von Hagemeister verwendet. Die Sortierung Weimar HS überzeugt mit beige brennendem Ton, weißer Patinierung und roten Akzent-Klinkern. © Jörg Hempel
Fassadengestaltung
Die Gestaltung der Fassade wurde von der langen Druckgeschichte des Standorts inspiriert. Hier wird seit Jahrzehnten die Aachener Zeitung produziert. Um diese Tradition in die Architektur zu übertragen, wählte Pfeiffer langgezogene Fensterbänder, die an endlose Papierbahnen erinnern und dem Gebäude Dynamik verleihen. Diese Fensterbänder ziehen sich um die Ecken des Gebäudes und lassen die Fassade aus bestimmten Blickwinkeln tatsächlich endlos erscheinen.
Für die Fassadengestaltung kamen Klinker von Hagemeister zum Einsatz. Die Wahl fiel auf das Modell „Weimar HS“ im Dünnformat 240x115x52 mm. Diese Klinker wurden im versetzten Läuferverband angeordnet und zeichnen sich durch eine beige Grundfarbe mit weißen Patinierungen aus. Rötliche Akzent-Klinker und Steine mit Kohlestaubanhaftungen sorgen für zusätzliche Details. Aus der Entfernung entsteht so eine lebendige Fassadenstruktur, die in ihrer Nah- und Fernwirkung überzeugt.
Heller Farbton betont Mauerwerk
Pfeiffer erklärt die Wahl von Klinkern als robustes, handwerkliches Material, das gut zum Zeitungswesen und zur Aachener Verlagsgesellschaft passt. Hagemeister fertigte die Klinker in einem einheitlichen Brand, um ein homogenes Erscheinungsbild zu gewährleisten. Klassische Klinker mit Lochung kamen an der Fassade zum Einsatz, während an den oberen und unteren Enden der Fensterbänder Vollsteine verwendet wurden, um Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern.
Auch im Innenbereich setzte Architekt Tilo Pfeiffer die hellen Klinker des Klinkerwerks Hagemeister ein. © Jörg Hempel
Die Entscheidung für einen hellen Farbton der Klinker war von Anfang an klar, da weder klassisches Rot noch dunkle Farben die gewünschte Wirkung erzielt hätten. Der helle Ton hebt die strukturellen Details der Fassade hervor und steht im Kontrast zu den Fensterbändern, die je nach Lichteinfall oft dunkel wirken. Dieser Kontrast verstärkt die moderne Ästhetik des Gebäudes und trägt durch den Albedo-Effekt zur Aufhellung des Gesamtbilds bei.
Auch im Inneren des Gebäudes wird der Klinker verwendet. Im Foyer setzt Pfeiffer die Sortierung „Weimar HS“ fort, indem der Empfangstresen aus denselben Klinkern wie die Fassade gestaltet wurde. Diese Elemente harmonieren mit den Betonwänden und dem verlegten Stäbchenparkett und schaffen eine warme, einladende Atmosphäre. JS
Hier geht’s zum Unternehmensporträt von Hagemeister.
Architektur: SSP AG, Standort Aachen
Standort: Dresdener Straße 3, 52068 Aachen, DE
Produktkategorie: Fassade
Hersteller: Hagemeister
Produkt: Weimar HS im Dünnformat 240 x 115 x 52 mm