// Check if the article Layout ?>
Variable Doppelfassade: Erweiterung eines Wohnhauses in München
Hingucker bei diesem kleinen Projekt ist zweifellos die Giebelfassade, die durch ihren Vorhang aus Aluminiumlamellen je nach Lichtsituation und Öffnungsgrad mehr oder weniger lichtdurchlässig wirkt. Diese Fassade bildet den Raumabschluss eines Anbaus: Um mehr Wohnfläche zu gewinnen, sollte das Siedlungshaus aus den 1940er-Jahren im Münchner Stadtteil Laim erweitert werden. Da die Architekten den Charakter der Siedlung mit einfachen Satteldachhäusern erhalten wollten, lösten sie die Bauaufgabe durch eine »Verlängerung« des bestehenden Baukörpers, d.h. der Anbau steht giebelseitig vor dem alten Wohnhaus und nimmt seinen Querschnitt auf.
Architekten: Haack + Höpfner, München
Architekten: Haack + Höpfner, München
Außen setzt sich der Neubau durch seine klare Formensprache und Materialität entschieden vom Bestand aus Ziegeln und Putz ab. Die Dachflächen gehen nahtlos in die Wände über und bilden gemeinsam eine eine homogene Gebäudehülle aus dunkelgrauen Faserzementplatten.
Im Kontrast dazu steht die transluzente Giebelfassade: Bündig zum Ortgang ist der eigentlichen, überwiegend verglasten Außenwand eine Schicht aus horizontalen Aluminiumrohren vorgesetzt, die als Sicht-, Blend- und Sonnenschutz dient und der Fassade optische Tiefe verleiht. Teile dieser Konstruktion aus weiß beschichteten Quadrathohlprofilen sind beweglich: Im Obergeschoss kann ein fenstergroßes Feld durch einen Falt-Hebe-Mechanismus geöffnet werden, im Erdgeschoss lassen sich drei Elemente verschieben und im Zwischenraum der Doppelfassade »parken«, um Sicht und Durchgang zum Garten zu ermöglichen. So kann sich die Fassade den Bedürfnissen der Bewohner flexibel anpassen – gleichzeitig wird sie auf spielerische Weise aufgelockert.
Julia Liese