Drei Wohnhäuser aufgestockt
Universitätsgebäude in Vigo von Abalo Alonso Arquitectos
Universitätsgebäude in Vigo, © Santos Diez / Bisimages
Drei langgestreckte Walmdächer bekrönen die neue Innenstadt-Dependance der Universität Vigo in drei umgebauten ehemaligen Wohnhäusern am Hafen. Mit dem Sanierungsprojekt von Abalo Alonso Arquitectos will die Hochschule, deren Campus rund 10 km außerhalb des Zentrums liegt, Tuchfühlung mit der Stadtgesellschaft aufnehmen.
Drei langgestreckte Walmdächer bekrönen die neue Innenstadt-Dependance der Universität Vigo. © Santos Diez / Bisimages
Seminar- und Konferenzräume, Ausstellungs- und Büroflächen verteilen sich auf die drei weitgehend aus Holz konstruierten Geschosse des Hauses. Oder vielmehr der drei Häuser, denn zumindest von der Hafenpromenade aus sind die Eingangsfassaden der Vorgängerbauten mit ihren Arkaden und weit zurückgesetzten Erdgeschossen noch deutlich erkennbar. Die Architekten ließen sie instand setzen und teils auch an geringfügige Änderungen der Geschosshöhen im Inneren anpassen.
Die Fassade des mittleren Hauses erhielt als oberen Abschluss ein neues Natursteingesims, das dem historischen Vorgänger nachempfunden ist. An der südlichen Eingangsfassade wurde der weiße Verputz und die Fliesenverkleidung wiederhergestellt.
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Die Aufstockung aus Holz nutzt das volle, im Bebauungsplan erlaubte Gebäudevolumen aus. Auf der Straßenseite erhielt sie ein Brise-Soleil aus weiß gestrichenen, tiefen Brettschichtholz-Lisenen. Die Rückseite des Hauses an einem kleinen Innenhof ist ähnlich gestaltet, jedoch wegen des geringeren Sonnenlichteinfalls mit weniger dominanten Lisenen.
Das Dach ist mit Zinkblech gedeckt. © Santos Diez / Bisimages
Offenes Treppenhaus, © Santos Diez / Bisimages
Das dreifache Dach ist mit Zinkblech gedeckt. Zwei langgestreckte Oberlichter bringen Nordlicht ins dritte Obergeschoss und, durch das offene Treppenhaus, auch in die unteren Ebenen. Die Dachsparren aus Brettschichtholz liegen offen. Um ihren Horizontalschub auffangen und auf eine Unterspannung der Dachkonstruktion verzichten zu können, versahen die Architekten die Trennwände zum Nachbarhaus mit außen liegenden Widerlagern aus Brettsperrholz. Aus dem gleichen Material bestehen auch die Geschossdecken.
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Während die beiden südlichen Häuser vorwiegend offene, zusammenhängende Flächen beherbergen, sind im nördlichen und kleinsten Haus geschlossene Konferenzräume und all das untergebracht, was ein Universitätsgebäude noch so braucht: Serverräume, WCs, Installationsschächte und ein historisches, denkmalgeschütztes Treppenhaus als zweiter Fluchtweg.
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Architektur: abalo alonso arquitectos
Bauherr: Universidade de Vigo
Standort: Rúa da Ribeira do Berbés, 11, 36202 Vigo (ES)
Ausführungsplanung: José Luis Pardo
Tragwerksplanung: Carlos Bóveda
TGA-Planung: Gaia Enxeñería
Lichtplanung: Spotlux/Manuel M. Carazo
Bauunternehmen: Arias Infraestructuras