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Unendlich erweiterbar: Pavillon für Tallinner Architekturbiennale
Foto: NAARO
Für die Architekturbiennale 2017 in Tallinn war im Oktober 2016 ein offener Wettbewerb ausgeschrieben worden. Die Teilnehmer sollten eine temporäre Installation für den Außenraum entwickeln und sich dabei der Kapazitäten lokaler estnischer Holzmanufakturen bedienen. Aus 200 Beiträgen stach der Entwurf der Londoner Architekten Gilles Retsin heraus. Er überzeugte die Jury, weil seine Idee das grundsätzliche Vorgehen im aktuellen Planungs- und Bauprozess bezüglich Kosten und Nutzen infrage stellt.
Modularer Aufbau
Bei einem Bauwerk kommen im traditionellen Baugewerbe im Schnitt 7000 verschiedene Bauteile zum Einsatz. Das hat eine komplizierte Produktionskette, einen langwierigen Bauprozess und, damit einhergehend, hohe Kosten zur Folge. Der Pavillon in Tallinn entstand quasi aus einem einzigen, sich wiederholenden Bauteil, das sowohl zug- als auch druckfest ist und so verschiedene Funktionen in der Konstruktion übernimmt. Jedes der insgesamt 80 Module besteht aus 18mm starken, kostengünstigen, Sperrholzplatten, die auf CNC-Maschinen verarbeitet und zu einem festen, belastbaren »Baustein« in einem Standardmaß von 3,3 m x 1,35 m zusammengesetzt wurden. Standardisierte Winkel von 45°, 90° und 135° ermöglichen eine große Vielfalt in Bezug auf Gestaltung und Design. Die einzelnen Elemente lassen sich leicht und ohne großen technischen Aufwand mithilfe von Gewindestangen, die auch bei abgehängten Decken zum Einsatz kommen, miteinander verbinden. Durch schwarze Bitumen- und Teerbeschichtungen sowie Lack vor Witterungseinflüssen geschützt, sind sie auch im Außenraum einsetzbar. Wandel- und demontierbar
Die demontierbare Installation, die in Zusammenarbeit mit Manufakturen vor Ort gefertigt wurde, hat eine Fläche von 75 m². Sie ist nur 2 Tonnen schwer und trägt bis zu vier Personen. Gilles Retsins Pavillon kann als eine Art Prototyp verstanden werden, als Einheit in einem größeren Kontext. Er ist sowohl in vertikaler als auch horizontaler Richtung unendlich erweiterbar. Mit Dach und Fassade wird er zu einer Hütte, in die Länge gestreckt zur Fußgängerbrücke. Variabel skalierbar, könnte diese Konstruktionsmethode auch in einem größeren Maßstab funktionieren, beispielsweise um Lösungen für Massenwohnungsbau zu entwickeln.
Bei einem Bauwerk kommen im traditionellen Baugewerbe im Schnitt 7000 verschiedene Bauteile zum Einsatz. Das hat eine komplizierte Produktionskette, einen langwierigen Bauprozess und, damit einhergehend, hohe Kosten zur Folge. Der Pavillon in Tallinn entstand quasi aus einem einzigen, sich wiederholenden Bauteil, das sowohl zug- als auch druckfest ist und so verschiedene Funktionen in der Konstruktion übernimmt. Jedes der insgesamt 80 Module besteht aus 18mm starken, kostengünstigen, Sperrholzplatten, die auf CNC-Maschinen verarbeitet und zu einem festen, belastbaren »Baustein« in einem Standardmaß von 3,3 m x 1,35 m zusammengesetzt wurden. Standardisierte Winkel von 45°, 90° und 135° ermöglichen eine große Vielfalt in Bezug auf Gestaltung und Design. Die einzelnen Elemente lassen sich leicht und ohne großen technischen Aufwand mithilfe von Gewindestangen, die auch bei abgehängten Decken zum Einsatz kommen, miteinander verbinden. Durch schwarze Bitumen- und Teerbeschichtungen sowie Lack vor Witterungseinflüssen geschützt, sind sie auch im Außenraum einsetzbar. Wandel- und demontierbar
Die demontierbare Installation, die in Zusammenarbeit mit Manufakturen vor Ort gefertigt wurde, hat eine Fläche von 75 m². Sie ist nur 2 Tonnen schwer und trägt bis zu vier Personen. Gilles Retsins Pavillon kann als eine Art Prototyp verstanden werden, als Einheit in einem größeren Kontext. Er ist sowohl in vertikaler als auch horizontaler Richtung unendlich erweiterbar. Mit Dach und Fassade wird er zu einer Hütte, in die Länge gestreckt zur Fußgängerbrücke. Variabel skalierbar, könnte diese Konstruktionsmethode auch in einem größeren Maßstab funktionieren, beispielsweise um Lösungen für Massenwohnungsbau zu entwickeln.