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Und die Gedanken bleiben frei: Kreativität versus BIM?
Foto: Lisa Farkas, Frankfurt/Main
Kreativität findet ein Ventil, unabhängig vom Hilfsmittel zu ihrer Visualisierung. Dieses »kreative Gesetz« hat direkten Einfluss auf den Umgang mit der Planungsmethode BIM – verbinden mit BIM doch viele Architekten und Ingenieure den Verlust der kreativen Leistung in Entwurf und Planung. BIM ist jedoch ein nützliches Werkzeug, das bei richtiger Anwendung mehr Freiraum für die kreative Arbeit schafft.
Graphisoft, Hersteller der BIM-Planungssoftware Archicad, befragte vier Architekten zu ihren Erfahrungen im Umgang mit der digitalen Planungsmethode. Sie zeichnen ein differenziertes Bild, in dem BIM gute Architektur und Kreativität keineswegs hemmt.
Den Wert für die eigene Arbeit erkennen.
Titus Bernhard (Titus Bernhard Architekten), vertritt einen klaren Standpunkt: »BIM und Kreativität schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, ich verstehe BIM als Werkzeug, um ein Projekt zu strukturieren. Um es in der Abwicklung mit den Planungsbeteiligten zu vereinfachen und das Handling mit dem Bauherrn zu erleichtern. Es treffen zwei Ebenen zusammen. Die Gestaltungsebene, die mit der Begabung des Architekten und mit dem Verständnis des Architekten zu tun hat. Die zweite Ebene ist die Strukturierung des Projekts, sein Handling, die Möglichkeit, mit BIM eine Effizienz zu erzeugen. Im besten Fall bedeutet das eine höhere Effizienz und eine einfache Abwicklung. Und dass wir dadurch mehr Zeit hat für die Gestaltung bekommen.«
Am Anfang steht die Vision. Daran ändert BIM nichts.
Hans-Martin Renn (Renn Architekten) erkennt darüber hinaus eine technologische Komponente: »Am Anfang steht die Vision. Daran ändert BIM nichts. Diese gilt es zu füllen und zu untermauern. Bauprodukte, Technologie, Anforderungen an den Architekten haben sich verändert. Das ganze Gebilde ist neu. Es macht Freude, schon in der Planung zu sehen, wo die Schwierigkeiten stecken und nicht erst auf der Baustelle. BIM ist eine Methode, die Kreativität unterstützt. Und zwar technologisch.«
Die Prozesse verstehen und sein Werkzeug beherrschen.
Doch warum zögern trotz des positiven Tenors viele Architekten mit der Einführung von BIM? Torben Wadlinger (Graf + Partner Architekten) macht hierfür vor allem die Unkenntnis von Arbeitsprozessen verantwortlich: »Viele reden am Thema vorbei: BIM und Entwerfen sind zunächst zwei getrennte Dinge. Wenn ich konventionell entwerfe, also mit meinem 6B-Bleistift zum Beispiel, dann wird aus einer Skizze in der Folge trotzdem ein räumliches Gebilde. Und wenn dieses Gebilde real möglich ist, kann ich es auch komplett virtuell planen und bauen. Bin ich nicht dazu in der Lage, beherrsche ich mein Werkzeug BIM einfach nicht. Ich höre oft von Kollegen: ‚BIM nimmt dem Architekten die Kreativität.‘ Das sagen aber jene, die nicht mit dem Werkzeug arbeiten.«
BIM ist das Werkzeug im Planungsprozess. Die Architektur ist das Ergebnis.
Das Büro von Florian Kraft (Stefan Forster Architekten) arbeitet ebenfalls mit BIM: »Die Methode und ihr Einfluss auf die Kreativität der Architekten werden hier im Frankfurter Raum heiß diskutiert. Vor Kurzem war ich auf einer Veranstaltung, auf der es genau darum ging: ‚Um Gotteswillen. Was kommt da jetzt auf uns zu?‘ Vor 25 Jahren, mit der Einführung von CAD in den Büros gab es die gleichen Diskussionen, also ob CAD die Kreativität einschränkt. Nichts dergleichen ist passiert. Ich bin gelernter Zimmermann. Wenn ich ein neues Werkzeug in die Hand bekam, habe ich mir immer überlegt: Was kann ich damit tun und wie wird meine Arbeit damit effektiver und noch besser? Genauso ist es mit BIM. Es ist unser Werkzeug als Architekten.«
Graphisoft, Hersteller der BIM-Planungssoftware Archicad, befragte vier Architekten zu ihren Erfahrungen im Umgang mit der digitalen Planungsmethode. Sie zeichnen ein differenziertes Bild, in dem BIM gute Architektur und Kreativität keineswegs hemmt.
Den Wert für die eigene Arbeit erkennen.
Titus Bernhard (Titus Bernhard Architekten), vertritt einen klaren Standpunkt: »BIM und Kreativität schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, ich verstehe BIM als Werkzeug, um ein Projekt zu strukturieren. Um es in der Abwicklung mit den Planungsbeteiligten zu vereinfachen und das Handling mit dem Bauherrn zu erleichtern. Es treffen zwei Ebenen zusammen. Die Gestaltungsebene, die mit der Begabung des Architekten und mit dem Verständnis des Architekten zu tun hat. Die zweite Ebene ist die Strukturierung des Projekts, sein Handling, die Möglichkeit, mit BIM eine Effizienz zu erzeugen. Im besten Fall bedeutet das eine höhere Effizienz und eine einfache Abwicklung. Und dass wir dadurch mehr Zeit hat für die Gestaltung bekommen.«
Am Anfang steht die Vision. Daran ändert BIM nichts.
Hans-Martin Renn (Renn Architekten) erkennt darüber hinaus eine technologische Komponente: »Am Anfang steht die Vision. Daran ändert BIM nichts. Diese gilt es zu füllen und zu untermauern. Bauprodukte, Technologie, Anforderungen an den Architekten haben sich verändert. Das ganze Gebilde ist neu. Es macht Freude, schon in der Planung zu sehen, wo die Schwierigkeiten stecken und nicht erst auf der Baustelle. BIM ist eine Methode, die Kreativität unterstützt. Und zwar technologisch.«
Die Prozesse verstehen und sein Werkzeug beherrschen.
Doch warum zögern trotz des positiven Tenors viele Architekten mit der Einführung von BIM? Torben Wadlinger (Graf + Partner Architekten) macht hierfür vor allem die Unkenntnis von Arbeitsprozessen verantwortlich: »Viele reden am Thema vorbei: BIM und Entwerfen sind zunächst zwei getrennte Dinge. Wenn ich konventionell entwerfe, also mit meinem 6B-Bleistift zum Beispiel, dann wird aus einer Skizze in der Folge trotzdem ein räumliches Gebilde. Und wenn dieses Gebilde real möglich ist, kann ich es auch komplett virtuell planen und bauen. Bin ich nicht dazu in der Lage, beherrsche ich mein Werkzeug BIM einfach nicht. Ich höre oft von Kollegen: ‚BIM nimmt dem Architekten die Kreativität.‘ Das sagen aber jene, die nicht mit dem Werkzeug arbeiten.«
BIM ist das Werkzeug im Planungsprozess. Die Architektur ist das Ergebnis.
Das Büro von Florian Kraft (Stefan Forster Architekten) arbeitet ebenfalls mit BIM: »Die Methode und ihr Einfluss auf die Kreativität der Architekten werden hier im Frankfurter Raum heiß diskutiert. Vor Kurzem war ich auf einer Veranstaltung, auf der es genau darum ging: ‚Um Gotteswillen. Was kommt da jetzt auf uns zu?‘ Vor 25 Jahren, mit der Einführung von CAD in den Büros gab es die gleichen Diskussionen, also ob CAD die Kreativität einschränkt. Nichts dergleichen ist passiert. Ich bin gelernter Zimmermann. Wenn ich ein neues Werkzeug in die Hand bekam, habe ich mir immer überlegt: Was kann ich damit tun und wie wird meine Arbeit damit effektiver und noch besser? Genauso ist es mit BIM. Es ist unser Werkzeug als Architekten.«
Hans-Martin Renn: »Am Anfang steht die Vision, die es gilt technologisch zu untermauern.« Die Skiflugschanze, die er für Oberstdorf plante, verknüpft die Teilplanungen von Statik, Stahlbau (gut zu sehen im rechten Bild) und Entwurfsidee im BIM-Gesamtmodell. Im Ergebnis untermauert die Methode sowohl die konstruktive wie die gestalterische Qualität. Beide Visualisierungen sind direkt aus ARCHICAD generiert.
Planung und Realität liegen dicht beieinander: Die Heini-Klopfer-Skiflugschanze Oberstdorf ist mit BIM geplant.
Stefan Forster Architekten aus Frankfurt arbeiten konsequent über alle Leistungsphasen hinweg mit der BIM-Methode. Florian Kraft, einer der Partner des Büros und sehr gut mit der Methode vertraut: »BIM ist das Werkzeug der Architekten, das die Ideen und die Kreativität nicht einschränken, sondern fördert.« Im Bild links: die Wohnbebauung »Oskar Residence«, direkt am Frankfurter Main-Ufer. Rechtes Foto: die Wohnanlage »Riedberg 04«. 106 Wohnungen entstanden hier im Frankfurter Stadtteil Riedberg.