Dialog zwischen Alt und Neu
Umbau und Sanierung eines Wohnhauses in Portugal

Blick von der unteren Wohnung in den Innenhof, © Hugo Santos Silva
Im historischen Zentrum von Ansião, einer zwischen Lissabon und Porto gelegenen Kleinstadt, hat das portugiesische Architekturbüro Bruno Dias Arquitectura ein altes Wohnhaus umgebaut. Der gestalterische Ansatz sucht einen harmonischen Einklang zwischen moderner und traditioneller Architektur. Das lässt sich unter anderem an der grün gestrichenen Putzfassade ablesen, dich sich in ihrer Farbigkeit laut Architekten an den traditionellen portugiesischen Häusern orientiert. Hinzu kommt ein Satteldach mit sichtbaren Balken und terracottafarbener Ziegeleindeckung. Gleichzeitig weist das Haus große Öffnungen in der Fassade auf.


Das Wohnhaus umfasst eine Ein-Zimmer-Wohnung pro Geschoss. © Hugo Santos Silva
Innenhof als Ruheoase
Im Innern setzt sich das kleine Haus aus zwei Ein-Zimmer-Wohnungen zusammen, die sich auf zwei Geschosse verteilen. Jede Wohnung besteht aus einem Schlafzimmer, einer Küche, einer Wohnküche und einem Badezimmer. Im ersten Stock kommt ein Büroraum mit zusätzlicher Schrankfläche hinzu, der dem Schlafzimmer vorgeschaltet ist. Die Erschließung auf Straßenniveau trennt die beiden Bereiche: Von hier aus geht es eine Stufe hinunter zur ersten Wohnung oder über eine einläufige Treppe hinauf zur zweiten Wohnung. Die jeweiligen Wohnküchen öffnen sich über großzügige Verglasungen zum angrenzenden Innenhof. Er dient als Ruheoase mit minimalistischer Landschaftsgestaltung.


Spielerisches Mobiliar aus Birkensperrholz für die Küche, © Hugo Santos Silva
Zwischen minimalistisch und gemütlich
Ein zentrales Element ist die Verwendung von Kiefernholz für die Konstruktion. Es verleiht den Räumen eine wohnliche Atmosphäre, vermeidet aber jeglichen Rustikal-Kitsch. Beispiele sind der sichtbar belassene Dachstuhl in der oberen Wohnung, die Balkendecke in der unteren Wohnung und die Holztreppe, die beide Einheiten miteinander verbindet. Bei den Einbaumöbeln, der Küche und dem Esstisch mit seinen Hockern entschieden sich die Architekten für Birkensperrholz, dessen hellere und neutrale Maserung eine frische Note ins Interior bringt. Zusammengehalten wird das Ganze über einen Estrichboden, der scheinbar nahtlos in die abstrakten Betonplatten des Innenhofs übergeht.
Architektur: Bruno Dias Arquitectura
Bauherr: Privat
Standort: Ansião (PT)