Zwei Baumhäuser im Hochhaus
Umbau Apartment in Manhattan von No Architecture
Zwei Apartments in einem: No Architecture schufen ein offenes Raumkontinuum in Manhattans West Village. © No Architecture
In New York haben No Architecture zwei Apartments miteinander verbunden und in ein 326 m² großes Raumgefüge verwandelt, das auf spielerische Weise die vorhandenen Ausblicke inszeniert.
Das offene Raumkontinuum ist in verschiedene Bereiche gegliedert. © No Architecture
Offenes Raumkontinuum
Das neue Apartment befindet sich in einem Hochhaus am Rande von Manhattans West Village und liegt direkt am Hudson River. Seine vollflächig verglaste Fassade ermöglicht einen Blick nach Westen auf den Fluss. Das offene Raumkontinuum umfasst unter anderem vier Schlafzimmer und vier Bädern, die von den Architekten als Nischen entworfen wurden.
Schwenkbare Einbaumöbel
Mit amerikanischer Weiße-Eiche verkleidete Einbaumöbel umfassen die einzelnen Bereiche, die so als geschützter und flexibel nutzbarer Rückzugsraum funktionieren. Dabei lassen sich einige der Einbaumöbel bewegen. Ein Beispiel sind die an Schienen befestigten Bücherregale, die um 360 Grad gedreht werden können. Sie stellen eine konfigurierbare Schwelle dar, über die der zweigeschossige Wohn- und Essbereich auf der Flussseite mit den Nischen übergangslos verbunden werden kann.
Einige der Einbaumöbel lassen sich schwenken. Offene Raumbereiche können übergangslos mit den Nischen verbunden werden. © No Architecture
Ähnlich funktionieren die raumhohen Türen der Nischen, die als Wandelement zu einem Teil des Mobiliars werden. Sie tragen zum räumlichen Spiel zwischen offen und geschlossen bei, während die umlaufenden weißen Vorhänge an der Fassade vor Einblicken von draußen schützen.
Die eingestellten Baumhäuser aus Gelbkiefer werden über eine Spindeltreppe erschlossen. © No Architecture
Zwei Türme
Im zweigeschossigen Wohn-und Essbereich installierten No Architecture eine Art Parklandschaft. Zwei luftige Türme sind hier als Baumhäuser aus Gelbk-Kiefer in den offenen Raum gestellt und werden über eine Spindeltreppe erschlossen. Als Plattformen dienen schwarze Netze. Sie funktionieren wie eine Hängematte und bieten einen Blick über die Bäume vor dem Hochhaus auf den Hudson River. Der linke Turm umfasst den Wohnbereich mit seinen hölzernen Stützen und ist parallel zur schrägen Glasfassade auf der Flussseite angeordnet. Unter dem rechten, orthogonal zu den Innenwänden ausgerichteten Turm platzierten die Architekten einen großen Esstisch, an den die freistehende Küchenzeile anschließt. Das restliche Mobiliar verteilt sich auf die Bereiche zwischen den Türmen.
Die Schlafzimmer wurden als eingestellte Nischen entworfen; weiße Vorhänge schützen vor neugierigen Blicken. © No Architecture
Zwischen roh und gemütlich
Die Spindeltreppe dient als Verbindungsglied, das gleichzeitig skulptural in den Raum hineinwirkt und den Ess- vom Wohnbereich abtrennt. Neben den Betondecken wurde auch die Haustechnik sichtbar belassen, was zum Loftcharakter des Apartments beiträgt. Das warme Mobiliar bildet einen reizvollen Kontrast und verleiht dem Apartment trotz aller Offenheit eine behagliche Atmosphäre.
Architektur: No Architecture
Bauherr: Privat (Michael Holtz und Megan Genualdi)
Standort: 165 Charles Street, New York (US)