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Treffpunkt Pflegeheim: Wulf Architekten realisieren Jakob-Sigle-Heim
Auf dem keilförmigen Grundstück, das von monotonen Wohnbauten umgeben wird, entstehen in zwei Bauschritten zuerst das Pflegeheim und in weiterer Folge anschließend ein kleinerer Trakt für betreutes Wohnen. Das Jakob-Sigle-Heim ist auf der westlichen Bauplatzseite positioniert und fällt durch seinen schrägen, H-förmigen Grundriss auf. Als kompaktes Volumen spannt es zwei, nach Nord und Süd orientierte, halböffentliche Außenräume auf, die zum kleinen grünen Naherholungsort werden.
Der viergeschossige Bau setzt sich aus zwei Komponenten zusammen – einem dunklen Sockel mit raumhohen Glaselementen und einem auf ihm thronenden hellen Körper, der mit einem Flachdach abschließt. Während die Erdgeschosszone in zurückhaltendem Dunkelgrau gehalten ist, kleidet die Fassaden des oberen Teils ein mit Besenstrich versehener, hellgrauer Strukturputz. Zum besonderen Hingucker werden die großen Fenster, die sich farblich am Putz orientieren und in Blech verkleidet, wie schräg aus der Fassade geklappt wirken.
Von Norden her erfolgt der Zugang zum Pflegeheim. Hier schließt in dem kleinen Gebäudeteil, der die beiden Haupttrakte verbindet, direkt das Treppenhaus an. Neben den Pflegebereichen gibt es im Eingangsniveau einen großen Veranstaltungssaal, der zum öffentlichen Treffpunkt des Viertels wird und somit die Bewohner aktiv in das Stadtgeschehen integriert.
Die Räume des Jakob-Sigle-Heims sind in Wohngruppen organisiert. Sie schließen jeweils an den Quertrakt an und gliedern sich dann in die beiden Seitenarme des Baukörpers. Eine Einheit besteht aus 15 Einzelzimmern und gemeinschaftlich genutzten Bereichen. Während die persönlichen Räume nach Ost und West ausgerichtet sind, bilden die Gemeinschaftszonen einen funktionalen Kern im Zentrum. Hier wird in Gesellschaft gekocht, gelebt und geplaudert. Die privaten Reiche sind mit 14,7 Quadratmetern eher klein, strahlen aber vor allem durch die nach außen ragenden Fenster, die von innen als verkleidete Sitznischen fungieren, Gemütlichkeit aus.
Die Materialpalette reicht von grauen Sichtbetonoberflächen in den Erschließungszonen bis hin zu dunklen Böden und hellen Wänden und Decken. In den Zimmern sorgen die Holzsitzbänke der Fensternischen für eine wohnliche Atmosphäre.
Weitere Informationen:
Fotograf: https://www.architekturfotograf-markus-guhl.com/