Teehaus in Tschechien von Grau Architects

Der Pavillon wurde von Grau Architects in Zusammenarbeit mit studentischen Teilnehmern des Workshops Mood for Wood entworfen. Das Teehaus befindet sich am Ufer eines Sees in Český Těšín, einer Stadt im Bezirk Karviná in der Mährisch-Schlesischen Region der Tschechischen Republik an der Grenze zu Polen.

© Matej Hakár

Modernes Teehaus

Grau Architects gehen bei ihren Überlegungen von der traditionellen japanischen Architektur der Teehäuser aus, die sie mit modernen Ausdrucksmitteln umsetzen. Sie arbeiten mit einem einfachen Gestaltungsprinzip, bei dem Holzelemente zu einer komplexen statischen Struktur verbunden werden. Das Innere des Pavillons bietet bequem Platz für sechs Personen, die während der Teezeremonie auf Knien rund um den niedrigen Tisch sitzen.

Mehrere Regeln der traditionellen Teezeremonie wurden auf den Entwurf übertragen. So muss sich jeder Besucher beim Betreten des Innenraums bücken, um unter dem untersten horizontalen Balken des Gebäudes hindurchzugehen, was auf die niriji-guchi-Tür verweist, ein Symbol für die Gleichheit aller Zeremonienteilnehmer. Gleichzeitig fällt beim Betreten des Raumes der Blick auf die Wasserfläche des Sees. Der Pavillon basiert auf einer Grundfläche von 3 x 3 m mit einer Höhe von 4 m, der Konstruktionshöhe der Fichtenholzlatten mit quadratischem Querschnitt und die maximal zulässige Höhe des Pavillons. 

Die rohen Holzelemente stehen in Kontrast zu den weißen Stoffbahnen, die ein Gefühl der Ruhe und Harmonie schaffen und nicht von der eigentlichen Zeremonie ablenken. Weitere verwendete Materialien sind Fichtenholz für den Bodenbelag, Birkensperrholz und Dachgeotextil. Der offene Eingang gibt den Blick ins Innere frei – Passanten können so die Teezeremonie von außen beobachten. Der Pavillon hat multifunktionalen Charakter und kann neben der Teezeremonie auch als Sommerpavillon mit Blick auf die Natur genutzt werden.