Innere Ausgeglichenheit
Teehaus in Bangkok von Juti Architects
Teehaus in Bangkok, © Peerapat Wimolrungkarat
Für Ksana, eine japanische Firma, die grünen Matcha-Tee herstellt, haben Juti Architects das Corporate Design und ein Teehaus in Bangkok entworfen.
Das Teehaus ist als Rückzugsort konzipiert. © Peerapat Wimolrungkarat
Der Name Ksana kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Gleichgewicht. Dem Thema des Übergangs von Chaos zu innerer Ausgeglichenheit folgt auch die Innenarchitektur des Teehauses. Es befindet sich an einem von Hochhäusern umgebenen Platz und ist als eine Art Rückzugsort konzipiert.
Höhle als Teehaus
Die Architekten modellierten die Räumlichkeiten, die sich über eine geschosshohe Glasfassade zum Vorplatz eines Bürohochhauses öffnen, als künstliche Höhle. Die weiß geschichteten Wände werden von einer dahinter liegenden Stahlkonstruktion zusammengehalten. Sie bestehen aus Fiberglas und CNC-Schaum, der von Hand geschabt und verziert wurde. Lichtbänder am Boden und an der Decke inszenieren die organische Formensprache zusätzlich. Das surreal anmutende Gebilde steht so in einem starken Kontrast zur rationalen Stahl-Glas-Architektur der Umgebung.
Die Räumlichkeiten sind als künstliche Höhle hinter einer geschosshohen Glasfassade angelegt. © Peerapat Wimolrungkarat
Ort des Rückzugs
Im Innern ist das Teehaus in zwei Bereiche aufgeteilt. Der erste Bereich befindet sich am Eingang nahe der Glasfassade und ist für Abholungen und die Anlieferungen gedacht. Im zweiten, intimeren Bereich kann man sich zurückziehen und Tee trinken. Er ist als längliche Raumtasche ausformuliert, über die sich die geschabten Wände wie Felsformationen wölben. Hinzu kommen Sitzgelegenheiten, die aus den Wänden herauswachsen und mit weißen Kissen bestückt sind.
Von Hand geschabte Wände wölben sich wie Felsformationen. © Peerapat Wimolrungkarat
Ein durchlaufender polierter Betonboden trägt zum steinernen Erscheinungsbild bei und fasst die beiden Bereiche zusammen. Geradezu spielerisch wirken die frei im Raum platzierten, mit Eichenholz furnierten Tischchen, die scheinbar wie Pilze aus dem Boden herauswachsen. Ebenfalls aus Eiche sind die Theke und Küche, die von den weißen Wänden eingefasst werden und sich über ein rundes Loch zum Eingangsbereich öffnen.
Mit Eichenholz funierte Tische scheinen wie Pilze aus dem Boden zu wachsen. © Peerapat Wimolrungkarat
Die weißen Wände bestehen aus Fiberglas und CNC-Schaum. © Peerapat Wimolrungkarat
Artifizielle Natur
Zum gestalterischen Konzept zählen auch die schwarzen Teetassen, Dessertteller und Vasen, die spielerisch im Raum verteilt sind. Die notwendigen Lautsprecher kaschierten die Architekten mit floralem Schmuck, der in Form üppiger Blumenkörbe von der Decke hängt. Sie stammen aus der Feder des japanischen Blumenkünstlers Ganon Florist, der so ein Stück echte Natur in das ansonsten artifizielle Felsengebilde des Teehauses bringt.
Architektur: JUTI architects
Bauherr: Ksana
Standort: 2nd Floor, One City Centre, Unit R2-02, 548 Phloen Chit Rd, Lumphini, Pathum Wan, Bangkok (TH)