Afrika und der Klimawandel
Tarik Oualalou über den Städtebau der Zukunft
Rund 3,5 Milliarden Stadtbewohner gibt es derzeit auf der Erde. In den nächsten 20 Jahren werden nochmals drei Milliarden hinzukommen – die Hälfte davon in Afrika. Welche Folgen hat das für den Städtebau? Diese Frage diskutieren wir in unserem Podcast mit Tarik Oualalou vom marokkanisch-französischen Architekturbüro Oualalou + Choi. In einem Essay hat er unlängst dafür plädiert, dass Afrika seine Städte neu erfinden muss und die Menschen dort das nomadische Leben wieder erlernen müssten.
„Afrika ist heute faktisch das Versuchslabor für den Rest der Menschheit“, sagt Oualalou. „Es ist der letzte Kontinent, der von der globalen Welle der Urbanisierung erfasst wird – und insofern auch unsere letzte Chance, diese Herausforderung besser zu bewältigen als in den anderen Teilen der Erde.“ In der Frage, ob das gelingen wird, ist Oualalou optimistisch: „Wir erleben einen Moment der Dekolonisierung, in dem die Menschen immer weniger bereit sind, unreflektiert Modelle des globalen Nordens zu übernehmen, sondern an tragfähigen lokalen Lösungen arbeiten.“
© Oualalou + Choi
Tarik Oualalou ist Gründungspartner des Architekturbüros Oualalou + Choi in Paris und Casablanca. Er ist in Marokkos Hauptstadt Rabat geboren, studierte Architektur und Bauingenieurwesen in Paris, arbeitete bei verschiedenen Architekturbüros in den USA und lehrt seit rund 20 Jahren an Hochschulen in den USA, Frankreich und Marokko.
Lesen Sie das vollständige Interview mit Tarik Oualalou in Detail 3.2022 und in unserer Datenbank Detail Inspiration.
Architektur: Tarik Oualalou, Oualalou + Choi
Interview: Jakob Schoof
Foto: Oualalou + Choi