15.11.2012 Florian Maier

Staab Architekten erhalten Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2012

Der Niedersächsischen Staatspreis für Architektur war 2012 unter dem Thema »Weiterbauen im Spannungsfeld von Energieeffizienz und Gestaltqualität« ausgelobt worden. Staab Architekten aus Berlin waren mit der Erweiterung des Firmenstandorts »NYA Nordiska« in Dannenberg ins Rennen gegangen. Das 2011 fertig gestellte Bauvorhaben bindet Gebäude aus drei Jahrhunderten zusammen. Die Altbauten waren einer gründlichen energetischen Sanierung unterzogen und in das Energiesystem des Neubaus einbezogen worden.

Das Bauvorhaben im Ortskern von Dannenberg präsentiert sich als differenziertes Gefüge, das auf den Maßstab und Charakter des Orts eingeht und seinen industriellen Charakter dabei nicht verleugnet. Foto: Marcus Ebener

Urteil der Jury: Entstanden ist ein überzeugendes Ensemble von Alt und Neu, das die komplexen Funktionszusammenhänge des Unternehmens mit der kleinteiligen historischen Bebauung der Altstadt von Dannenberg in Einklang bringt. Besonderen Eindruck hinterließen die städtebaulichen Qualitäten des Ensembles: »Die Neubauten führen ein feinsinniges Spiel von industrieller Typologie einerseits und dörflichem Maßstab andererseits auf. […] Form und Materialität harmonieren gut miteinander. Die gelungene, zurückhaltende Übertragung von baulichen Elementen des Neubaus in die sanierten Bestände mildert Kontraste. Die Detailqualität ist makellos.«

Architekten und Bauherr bekamen dafür am 14. November 2012 von Sozial- und Bauministerin Aygül Özkan die Auszeichnung. Laut Kammerpräsident Wolfgang Schneider bildet das Siegerobjekt »prototypisch für einen Staatspreis das Besondere, das Vorbildhafte, ja, das Charismatische der Architektur ab und bietet beste Voraussetzungen für eine große Akzeptanz und hohe Strahlkraft in das Umfeld«.

Das Projekt war bereits im Juni einer von vier Gewinnern beim BDA-Preis Niedersachsen.

DETAIL Bericht zum BDA-Preis Niedersachsen 2012 DETAIL Produktbericht zur Aluminiumfassade

Den Vorsitz der Jury übernahm der in Kassel und Darmstadt tätige Architekt Prof. Manfred Hegger. Es waren 42 Bewerbungen in zwei Jurysitzungen und einer Bereisung zu beurteilen. Elf Objekte schafften es in die so genannte engere Wahl, daraus ergaben sich neben dem Gewinner drei weitere Nominierungen:
Neubau Finanz- und Dienstleistungszentrum der Volksbank in Gifhorn
Architekt: Stephan Braunfels Architekten BDA (Prof. Stephan Braunfels, Johannes Hanf), Berlin
Bauherr: Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg

Eine überzeugende städtebauliche Strategie, das große Gebäudevolumen durch Aufteilung auf zwei giebelständige Häuser zu verteilen. Foto: Olaf Mahlstedt

Baugruppe Südstadtschule in Hannover, Umnutzung der denkmalgeschützten ehemaligen Sehbehindertenschule zu einem Wohnprojekt
Architekt: MOSAIK Architekten BDA, Hannover
Landschaftsarchitekt: Büro Grün plan Landschaftsarchitekten, Hannover
Bauherr: Planungsgemeinschaft Südstadtschule GbR

Ideen, Phantasie und Mut sind gefragt bei der Umnutzung einer denkmalgeschützten ehemaligen Schule. Foto: Olaf Mahlstedt

Kolumbariumskirche Heilige Familie Osnabrück
Architekt: Tobias Klodwig & Partner Architekten, Münster
Bauherr: Kath. Kirchengemeinde Heilige Familie Bistum

Gelungene Ergänzung eines Kirchenraumes um eine Urnenbegräbnisstätte in Zeiten drohender Kirchenschließungen. Foto: H. Wachsmann

Preisträger, Nominierungen und Objekte der engeren Wahl werden noch in einer Dokumentation veröffentlicht und in einer Wanderausstellung an verschiedenen Standorten Niedersachsens gezeigt. Auftakt: Niedersächsische Landesvertretung in Berlin, 28. November 2012, 19:00 Uhr, im Zusammenhang mit der Veranstaltung »Baukultur 3000«
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