// Check if the article Layout ?>
Spiegel der Umgebung: Schwimmbadumbau von Feichtinger Architectes
Bereits 1965 erbaut und seit Sommer 2014 fertig saniert und umgestaltet, strahlt das Schwimmbad in Straßburg mit seiner neuen Edelstahl- und Glasfassade wieder in frischem Glanz. Ein neuer Zugang und die Umverteilung einiger Funktionseinheiten optimieren seine Nutzbarkeit. 400 Tribünensitzplätze geben den Blick frei auf Wassersportler, ein zusätzliches Becken lässt aber auch Nichtschwimmer auf ihre Kosten kommen.
Architekten: Dietmar Feichtinger Architectes, Paris
Standort: 1 Rue de la Kibitzenau, F–67100 Straßburg, Kibitzenau
Architekten: Dietmar Feichtinger Architectes, Paris
Standort: 1 Rue de la Kibitzenau, F–67100 Straßburg, Kibitzenau
Im Spiegel seiner Umgebung scheint das Schwimmbad je nach Sonnenstand und Perspektive manchmal nahezu zu verschwinden. Für Ausblick sorgen Glaselemente überwiegend in den unteren Fassadenbereichen. Sie wechseln sich ab mit opaken 1,35 x 4,5 Meter großen Edelstahlpaneelen und bilden so fast vollständig die umliegende Umgebung ab. Die Öffnungsanteile variieren je nach Himmelsrichtung und Funktion der Grünflächen. Dabei ist die westliche Fassade durch die Orientierung des Tragwerks zur großzügigen Liegewiese hin die höchste mit dem größten Glasanteil. Sie öffnet sich zur 13 000 m² großen Liegefläche, während die kleinere südliche Seitenfassade sich zu einer Holzterrasse hin öffnet.
Wesentlicher Aspekt bei der Planung war auch die Ergänzung um einen Nichtschwimmer- und Familienbereich mit separaten Becken. So sollen nicht nur Leistungsschwimmer und Wasserballsportler, sondern vor allem auch die ansässige Gemeinde der Region Elsass auf ihre Kosten kommen. Die Fassade fasst beide Bereiche zusammen und lässt einen zusammengehörigen Körper entstehen. Lediglich eine konstruktive Nahstelle in der Westfassade verrät, wo die alte Schwimmhalle einst aufhörte und wo der neue Nichtschwimmerbereich im Innenraum heute anschließt.
Wesentlicher Aspekt bei der Planung war auch die Ergänzung um einen Nichtschwimmer- und Familienbereich mit separaten Becken. So sollen nicht nur Leistungsschwimmer und Wasserballsportler, sondern vor allem auch die ansässige Gemeinde der Region Elsass auf ihre Kosten kommen. Die Fassade fasst beide Bereiche zusammen und lässt einen zusammengehörigen Körper entstehen. Lediglich eine konstruktive Nahstelle in der Westfassade verrät, wo die alte Schwimmhalle einst aufhörte und wo der neue Nichtschwimmerbereich im Innenraum heute anschließt.
Durch die Verlegung des Haupteingangs und die Neugliederung der Raumeinheiten, die allesamt über eine großzügige Eingangshalle erschlossen werden, gelingt dem Architekten eine klare Raumorganisation. Umkleide- und Nassbereiche im Erdgeschoss und Club-, Fitness, Büro- und Tribünenbereiche im Obergeschoss erlauben eine unabhängige Nutzung der Geschosse. Im Untergeschoss befinden sich die Kellerräume sowie Umkleiden und Büros für das technische Personal. Ein Atrium unterstützt die natürliche Belichtung des Schwimmbades und erlaubt durch Oberlichter im Boden die Belichtung der darunterliegenden Räumlichkeiten.
Das knapp 1000 m² (50 x 20 Meter) große, 8 Bahnen breite Olympiabecken wurde ebenfalls mit Edelstahl verkleidet. Seine Tiefe variiert zwischen 2,05 und 1,20 Meter. Eine im Boden integrierte Wand macht es möglich, das Becken für Wassersportaktivitäten zu teilen. Ein Familienbereich mit Planschbecken kann durch Glasschiebeelemente vom Schwimmbereich abgetrennt werden. Wandnischen ersetzen störende Bänke und laden zum Pausieren und Verweilen ein. Raumhöhen zwischen acht und elfeinhalb Metern schaffen einen großzügigen, hellen Raum, der sich deutlich zum Grünen hin orientiert.
Die tragenden Elemente des ursprünglichen Schwimmbads wurden freigelegt und bewusst sichtbar gelassen. Betonträger über dem großen Becken sollen nicht nur einen industriellen, robusten Charakter der Halle vermitteln, sondern auch Ausblick und Blickrichtung der Zuschauer von der Tribüne aus betonen. Schwarze Fliesen und geschliffener schwarzer Asphalt unterstützen diese Intention. Mit Textil bespannte Oberflächen dienen der Akustik, lichtdurchlässige Netze ergänzen diese in Bereichen der Oberlichter des Sheddaches.
Die tragenden Elemente des ursprünglichen Schwimmbads wurden freigelegt und bewusst sichtbar gelassen. Betonträger über dem großen Becken sollen nicht nur einen industriellen, robusten Charakter der Halle vermitteln, sondern auch Ausblick und Blickrichtung der Zuschauer von der Tribüne aus betonen. Schwarze Fliesen und geschliffener schwarzer Asphalt unterstützen diese Intention. Mit Textil bespannte Oberflächen dienen der Akustik, lichtdurchlässige Netze ergänzen diese in Bereichen der Oberlichter des Sheddaches.
Der industrielle, reine und durch die bewusste Wahl klarer Materialien sehr aufgeräumt und im postiven Sinne hygienisch wirkende Charakter des Schwimmbades lässt helle und großzügige Räume entstehen. Die ursprüngliche Baustruktur bleibt ablesbar, ohne dabei in Kontrast oder Konkurrenz mit den neu gefügten Elementen zu treten. Es scheint, als hätte man seinem alten Charakter behutsam neues Leben eingehaucht. Auch Nebenbereiche, wie Zonen zum Föhnen, Warten und Verweilen wirken wohl dimensioniert und ebenso wichtig wie das Herzstück des Schwimmbades.
Raumtrennende Glaswände ermöglichen räumliche Trennungen, aber auch das Zuschalten von vereinzelten Zonen wie des Bereiches vor den Tribünen. Dabei sind viele Bereiche einsehbar und bilden gemeinsam ein großes Schwimmbadensemble, bleiben aber dennoch als eigene Zonen ablesbar. Die Fassade und die Gebäudeorientierung bilden einen starken Bezug zum Außenraum. Von Bäumen umrankt, gewährt die Halle ausreichend Distanz zu seinen Nachbarn und der umliegenden Bebauung. Zwar erscheint die spiegelnde Fassade auf den ersten Blick etwas fremd in der Natur, bewegt man sich um das Gebäude herum, werden die Konturen aber auf einmal unscharf - für kurze Momente scheint die Schwimmhalle mit ihrer natürlichen Umgebung im wahrsten Sinne zu »verschwimmen«.
Weitere Informationen:
Team:
Dietmar Feichtinger Architectes (federführend), Quadriplus Groupe (Statik, Haustechnik, Kostenermittlung)
Nutzfläche: 6 501 m²
Budget: 21.5 Mio. € exkl. Ust.
Fertigstellung: Juli 2014
Weitere Informationen:
Team:
Dietmar Feichtinger Architectes (federführend), Quadriplus Groupe (Statik, Haustechnik, Kostenermittlung)
Nutzfläche: 6 501 m²
Budget: 21.5 Mio. € exkl. Ust.
Fertigstellung: Juli 2014