Sozialer Wohnungsbau von Brooks + Scarpa

Das Leben ist teuer in Santa Monica. Die Lebenshaltungskosten in der westlich von Los Angeles gelegenen Küstenstadt liegen etwa 86 % über dem US-amerikanischen Durchschnitt. Hoch ist auch die Zahl der Wohnungslosen dort – Tendenz steigend. Umso bedeutender sind Projekte wie das 1819 Pico, ein sozialer Wohnungsbau von Brooks + Scarpa in Santa Monicas Innenstadt. Der Neubau befindet sich gegenüber dem Santa Monica College am Pico Boulevard. Die Verkehrsader verbindet Beverly Hills mit dem durch viele Filmszenen bekannten Santa Monica Pier.  

Das Eckgebäude ist dreigeschossig und umfasst neben 48 Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss auch Gemeinschaftsflächen sowie 6700 m² Einzelhandelsflächen auf Straßenebene. Errichtet ist das Gebäude in Holzrahmenbauweise; das Kellergeschoss und die Bodenplatte des Erdgeschosses sind aus Stahlbeton. Die Holzkonstruktionsart trägt den Namen Typ V. Dieser ist in Kalifornien weit verbreitet und kommt wegen seiner erschwinglichen Kosten aufgrund geringerer Brandschutzanforderungen oft im Sozialwohnungsbau zum Einsatz.  

Ausschnitt Südansicht, 1819 Pico von Brooks + Scarpa, © Brooks + Scarpa Architects

Von außen zeigt sich die Anlage als ein hell gestalteter und in sich geschlossener Kubus. An manchen Stellen brechen die Architekten diese Einheit jedoch bewusst auf: So sind etwa die Oberschosse auf der Ostseite teilweise zurückversetzt oder ganz ausgespart, so dass der kleinteilige Aufbau des verschachtelten Inneren zu Tage tritt. Dort wiederum orientieren sich die Wohnungen um einen gemeinsamen, begrünten Innenhof. Laubengänge, offene Treppen und Begegnungsflächen wechseln in den Obergeschossen einander ab. 

Die Wohnungen orientieren sich um einen gemeinsamen, begrünten Innenhof. © Brooks + Scarpa Architects 

Neben seiner sozialen Komponente hat das Gebäude eine weitere positive Eigenschaft: 1819 Pico ist LEED-Platin zertifiziert und damit vergleichbar energieeffizient wie ein hiesiges Nullenergiehaus. Ein spezielles Versickerungssystem und dürreresistente Pflanzen, ein begrüntes Dach mit Regenwasserspeicherung sowie ein hoher Anteil an recycelten und lokal hergestellten Produkten und Materialien sind nur einige der vielen realisierten Nachhaltigkeitsmaßnahmen.