14.01.2013 Burkhard Franke

Skulpturaler Solitär: Bankgebäude in Kopenhagen

Der Erweiterungsbau eines Finanzinstituts in Kopenhagen präsentiert sich am Übergang zwischen Altstadt und Hafen als durchlässiger, skulpturaler Solitär, der einen trapezförmigen Platz dominiert und sich dennoch durch die Aufnahme von Bauhöhen und Sichtbezügen in das städtebauliche Umfeld integriert.

Architekten: schmidt hammer lassen architects, Aarhus
Standort: Hambrosgade 1562, Kopenhagen
Bauherr: Nykredit, Kopenhagen
Tragwerksplaner: Buro Happold, London

Foto: Adam Mørk

Der scharfkantig geschnittene, prismatische  Baukörper zeigt aus jeder Blickrichtung ein überraschend unterschiedliches Erscheinungsbild. Seine zweifach gefaltete Unterseite löst das Gebäude von der Platzebene und begrenzt zusammen mit dem parallel verlaufenden Dach die sechs vertikalen Fassadenflächen. Entlang der Schnittkanten entstehen je drei Hoch- und Tiefpunkte, der geometrische Körper berührt den Boden nur mit einer Linie und einem Punkt.
Diese ab­strakte Figur wird ergänzt um zwei Kerne, die die Untersicht des Gebäudes durchdringen und die Obergeschosse mit der Platzebene sowie der darunter liegenden Tiefgarage verbinden.

Modellfoto, schmidt hammer lassen architects

Konzeptdiagramm

Die aufwändig konstruierte Fassade ist zweischichtig aufgebaut: Vor eine großformatige Dreischichtverglasung ist in fein profilierten Rahmenelementen eine Verbundglasschicht mit unterschiedlichen Siebdruck-Punktrastern als Sonnenschutz gehängt. Der 70 cm breite Zwischenraum schützt die Lamellenraffstores vor der Witterung und wird in zweigeschossige klimatische Abschnitte unterteilt. Horizontal angeordnete, schmale Belüftungselemente mit feststehenden Lamellen erlauben eine natürliche Ventilation der Büros bei sehr gutem Schallschutz ebenso wie die Nachtauskühlung durch Dachöffnungen über den Atrien.
Photovoltaikelemente auf dem Dach, Regenwassernutzung für die Toilettenspülungen und eine Gebäudekühlung über Meerwasser sind weitere Bestandteile eines Energiekonzepts, das den Verbrauch auf 70 kWh/a begrenzt – ein niedriger Wert für ein komplett verglastes Gebäude.

Fassadenschnitt, Grafik: schmidt hammer lassen architects

Foto: Adam Mørk

Eine ausführliche Print-Dokumentation zum Projekt lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe DETAIL 2013/1+2 zum Thema »Transparent und Transluzent«.
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