Luxushotel im Kraftwerk
Shangri-La Shougang Park in Beijing
© Tsing Lim@agent pay
Im ehemaligen Stahlwerk Shougang, 20 km von Beijing haben die Mailänder Architekten Lissoni Casal Ribeiro das Kraftwerk der Industrieanlage zu einem luxuriösen Hotel umgebaut.
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Olympiastützpunkt
Auf dem fast 9 km² großen Areal produzierte noch bis 2011 Chinas größtes Stahlwerk. Im Vorfeld der olympischen Sommerspiele 2008 stellte die chinesische Regierung die Produktion schrittweise ein und transformierte das Gelände in einen Kultur- und Freizeitpark.
14 Jahre später fanden dort die Freestyle Ski- und Snowboard Wettkämpfe der XXIV. Winterspiele statt. Das Kraftwerk der Anlage bauten Lissoni Casal Ribeiro zu einem luxuriösen Hotel der Hotelkette Shangri-La um. Das olympische Organisationskomitee war im neu eröffneten Haus untergebracht.
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Dreischiffige Anlage
Lissoni Casal Ribeiro ließen das Kraftwerk der Stahlfabrik bis auf das Betonskelett und das stählerne Dachtragwerk entkernen und gestalteten es zum Hauptgebäude der dreischiffigen Anlage um. Sie hüllen es an drei Seiten in eine Ganzglasfassade, hinter der die ursprüngliche Struktur sichtbar bleibt. Nach Westen erweitern ein neuer Baukörper die Anlage. Im Kontrast zur transparenten Fassade des Bestandgebäudes ist seine geschlossene Fassade mit dunklen, gerillten Keramikplatten verkleidet. Eine Brücke im zweiten Obergeschoss bindet das dritte Gebäude an das Hauptgebäude an. Hier befinden sich auf acht Geschossen 282 Gästezimmer.
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Gigantischer Wintergarten
Gäste betreten das Shangri-La an der Ostseite. Dort empfängt sie eine 20 m hohe Halle mit Restaurants und Bars auf offener Fläche. Wie in einem gigantischen Wintergarten beleben Wasserelemente und Grünpflanzen in Kübeln und Beeten den Raum. Eine signalrote Wendeltreppe führt hinauf in das Zwischengeschoss, genannt das Nest. Es ist wie eine große, mit dunklen Holzleisten verkleidete Box in das Volumen geschoben. Dahinter befindet sich die Hotellobby und zwei Lounges. Hier sorgt ein etwas kleinteiligere Maßstab für Behaglichkeit und Privatsphäre. Gegenüber ragen auf gleicher Höhe Pool und Wellnessbereich als verglaster Quader in die offene Struktur.
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Ruhigere Töne
Anders als im Hauptgebäude, in dem sich industrieller Charme und zeitgenössische Kunstinstallationen zu einer urbanen, großzügigen Atmosphäre ergänzen, schlagen die Designer in den Gästeräumen ruhigere Töne an. Hier sorgen gedämpfte Töne, warme Materialien und traditionelle asiatische Ornamente für wohnlichen Komfort.
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Architektur: Lissoni Casal Ribeiro
Bauherr: ShouGang Group
Standort: Shougang Park, Shijing Shan (CN)
Tragwerksplanung: CCTN design