02.09.2013 Peter Popp

Seriell angeordnet: Bahnhof in Lamprechtshausen

Lamprechtshausen, etwa 25 Kilometer ­nördlich von Salzburg gelegen, ist die Endstation der »Salzburger Lokalbahn«. Der Ort gehört zum Salzburger ­S-Bahn-Netz und wird überwiegend von Schülern und Pendlern genutzt. Weil zum einen am alten Bahnhofsgebäude ein Witterungsschutz fehlte und zum anderen die Wagenhalle an ihre Kapazitätsgrenzen stieß, entschied man sich für einen Neubau, der beide Funktionen übernimmt. Dadurch konnte ein großzügiges Gebäude geschaffen werden, das den Komfort für die Fahrgäste erheblich verbessert.  Architekten: udo heinrich architekten, Salzburg / Metzingen
Standort: Bahnhofstraße 7, A–5112 Lamprechtshausen

Foto: Julia Liese

Als Standort für den Neubau wurde nicht das ehemalige Empfangsgebäude, sondern die alte Remise ­gewählt. So konnte der in einem Gewerbegebiet gelegene Bahnhof rund 200 Meter näher an das Ortszentrum rücken.
Entstanden ist eine 105 x 14,5 Meter große Halle aus Sichtbeton, die zwei Gleise mit Mittelbahnsteig überspannt und von den Stirnseiten aus zugänglich ist. Während sich der Haupteingang mit einem kleinen Vorplatz Richtung Ortsmitte orientiert, erschließt der Nebeneingang die Parkplätze sowie die neu errichteten überdachten Abstellanlagen für Fahrräder. Ein niedriger, eingeschobener Baukörper bietet Platz für Personalräume, Kunden-WC und Nebenräume. 

Foto: Julia Liese

Ein eingeschobener Baukörper bietet Platz für Personalräume, Kunden-WC und Nebenräume
Foto: Julia Liese

Einen hellen und transparenten Ort zum Ein- und Aussteigen zu schaffen, an dem sich die Fahrgäste sicher fühlen, war das erklärte Ziel der Architekten. Zum öffentlichen Raum nach Süden ist das Gebäude verglast und somit komplett einsehbar. Das an dieser Seite drei Meter auskragende Dach sorgt nicht nur für ein witterungs­geschütztes Umsteigen zum Bus, sondern auch für den sommerlichen Wärmeschutz.

Nach Süden ist das Gebäude komplett verglast, Foto: Julia Liese

Ein drei Meter auskragende Dach sorgt für ein witterungsgeschütztes Umsteigen zum Bus, Foto: Julia Liese

Fotos: Julia Liese

Die Betonwände werden von Kletterpflanzen bewachsen

Eine ausführliche Print-Dokumentation zum Projekt lesen Sie in unserer Ausgabe DETAIL 2013/9 zum Thema »Bahnhöfe + Haltestellen«.
Zum nördlich angrenzenden Gewerbebau schottet sich das Gebäude durch seriell angeordnete, drei­dimensional geknickte Betonwände ab, die von Kletterpflanzen bewachsen werden. Zusätzlich verleiht ihnen eine durch Matrizen erzeugte Pflanzenstruktur eine lebendige, reliefartige Oberfläche. Aussparungen zwischen den Wänden und dreieckige Oberlichter sorgen auch in diesem Bereich für viel Licht.

Zum nördlich angrenzenden Gewerbebau schottet sich das Gebäude durch seriell angeordnete, drei dimensional geknickte Betonwände ab, Foto: Julia Liese

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