Anbau mit historischem Hintergrund
Selbstversorgerhütte von Imgang Architekten
Die Fassade des Haupthauses ziert Stahlbeton und Lärchenholz. Ein Übergang verbindet das Haupthaus mit dem neuen Anbau. © Schreyer David
Imgang Architekten erneuern und erweitern die Fraganter Selbstversorgerhütte der österreichischen Alpenvereinsjugend. Durch die Verwendung natürlicher Materialien fügt sich der Erweiterungsbau harmonisch in die umliegende Natur ein.
Der auskragende Anbau wurde mit ca. 700 handgefertigten Kupferschindeln verkleidet. © Schreyer David
Alpiner Jugendstützpunkt
Die Jugendherberge befindet sich auf etwa 1800 m Höhe inmitten der beeindruckenden Goldberggruppe. Die alpine Hütte bietet Kindern und Jugendlichen Raum für verschiedene Outdoor-Aktivitäten sowie Abstand vom Alltag. Durch die Abgeschiedenheit der Hütte soll vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl und der interne Austausch gefördert werden.
Architektur mit Geschichte
Der Entwurf spiegelt die Geschichte des historischen Kupferabbaugebiets wider. Ganz bewusst wählen die Architekten für den auskragenden Anbau handgefertigte Kupferschindeln. Etwa 700 dieser Schindeln kleiden die Fassade und stellen einen sichtbaren Bezug zur Vergangenheit dar. Zwischen Anbau und Bestandsgebäude befindet sich ein Hof mit überdachtem Außenbereich.
Blick aus dem Gang zwischen Haupthaus und Anbau, © Schreyer David
Kontrast von Stahlbeton und Lärchenholz
Imgang Architekten sanieren das bestehende Hauptgebäude. Ein robuster Sockel aus Stahlbeton gewährleistet die nötige Stabilität im alpinen Gelände und bietet den geforderten Witterungsschutz. Die Fassade und das Dach aus Lärchenholz verleihen dem Gebäude eine warme Ausstrahlung. Alle weiteren Bestandteile sowie die Innenräume bestehen aus heimischem Fichten-Brettsperrholz.
Der Innenraum sowie die Möbel sind aus heimischen Fichten-Brettsperrhölzern gefertigt. © Schreyer David
Raumaufteilung des neuen Anbaus
Der Anbau erweitert das Hauptgebäude durch eine Küche, eine Stube sowie einen Aufenthalts- und Mehrzweckraum, der sowohl eine Kletterwand als auch eine kleine Bühne für Veranstaltungen umfasst. Im Haupthaus befinden sich Betten für 36 Jugendliche und neun Betreuende. Jedes Zimmer ist mit eigenem Bad ausgestattet. Die gesamte Hütte wird über einen Stückholzofen beheizt, für den das Holz bereits im Sommer von den Jugendlichen vorbereitet werden muss.
Die Abgeschiedenheit der Hütte fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl der Jugendlichen. © Schreyer David
Dem Team von Imgang Architekten ist es gelungen, durch die schlichte Architektur einen Ort zu schaffen, der die historische Vergangenheit ehrt und gleichzeitig eine zeitgemäße Aufenthaltsqualität für die Jugend bietet.
Architektur: Imgang Architekten
Bauherr: Österreichischer Alpenverein, Sektion Klagenfurt
Projektleitung: Florian Ehrensberger
Standort: Innerfragant 27, 9831 Innerfragant (AT)
Tragwerksplanung, Holzbau und Baumeisterarbeiten: Steger Bautauf
Sprenglerarbeiten: Pondorfer Dach
Elektroarbeiten: Elektro Hartlieb
HLS - Planung: Kaplening