Lehmziegel aus der Baugrube
Schulgebäude in Genf von David Reffo
© Olivier Chamard
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Das Material für die Lehmziegel, aus denen die tragenden Wände des Schulgebäudes im Genfer Park Geisendorf gemauert sind, stammt direkt aus der Baugrube. Die Steine wurden direkt vor Ort gepresst und getrocknet. Ein doppelter Nutzen: CO2-Emissionen durch die Anlieferung für das Baumaterial einerseits und weite Lastwagenfahrten zur Entsorgung des Aushubs andererseits, konnten so vermieden werden.
© Olivier Chamard
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Der fünfgeschossige Neubau ergänzt ein locker gestreutes Schulensemble aus fünf Pavillons, das in den 1960er-Jahren von Georges Brera und Paul Waltenspühl im öffentlichen Park errichtet wurde. Im neuen Gebäude nehmen die Schülerinnen und Schüler an lehrplanübergreifenden Aktivitäten teil und essen dort zu Mittag. Den Anwohnenden dient es als vielfältiges Quartierszentrum.
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Der Baukörper besteht aus vier Gebäudeteilen, die wie die Flügel einer Windmühle einen zentralen Raum umgeben. Für die tragenden Wände kamen zum ersten Mal in der Schweiz ungebrannte Lehmziegel zum Einsatz. Ihre Herstellung vor Ort dauerte insgesamt ein halbes Jahr. Mit einer mobilen, hydraulischen Presse formten fünf Arbeiter 110 m³ Lehm zu Steinen. Nach zwei Monaten lagerten 22 000 Steine auf dem alten Schulhof und trockneten langsam und schonend unter einer Folie. Im Rahmen eines erlebnispädagogischen Programms durften einige Schülerinnen und Schüler selbst mit Hand anlegen und bei der Herstellung der Erdziegel helfen.
© David Reffo
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Die Erdziegelwände stehen auf einem Sockel aus Stahlbeton und sind im Kreuzverband gemauert. Pfosten und Stürze aus Eschenholz sorgen dafür, dass die Druckkräfte gleichmäßig verteilt werden und nur vertikale Kräfte auf die Lehmziegel einwirken.
© Olivier Chamard
© Olivier Chamard
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Dem Kalkzementmörtel der Fugen wurde ebenfalls Lehm beigemischt. So erhielt die Wand einen gleichmäßigen Farbton. Das Sichtmauerwerk der Lehmziegel, das nach seiner Fertigstellung mit einem Schwamm gewaschen wurde, schimmert seidig im Streiflicht.
© Didier Jorden
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Angenehm ist auch die klimatische Wirkung der Wände, die einen zart erdigen Duft verbreiten: Wie ein Schwamm nehmen sie die Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie verzögert wieder ab.
Mehr dazu in Detail 11.2022 und in unserer Datenbank Detail Inspiration.
Architektur: David Reffo
Bauherr: Ville de Genève
Standort: Rue Lamartine 14A, Genf (CH)
Tragwerksplanung: Ratio-Bois, Studio Guscio, Normal Office
Landschaftsarchitektur: Klaus Holzhausen
Bauleitung: Girani & Perrillat