Aufgeständert
Schulerweiterung bei Barcelona von AMB + RGA Arquitectes
Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass sich hinter der dunklen Fassade ein Holzbau verbirgt. © Simón García | arqfoto
Das Gymnasium in Tiana, nordöstlich von Barcelona war zu klein geworden. Jetzt beherbergt ein aufgeständerter Holzbau von AMB + RGA Arquitectes annähernd so viele Klassenzimmer wie der Bestandsbau. Der Riegel ruht auf filigranen Stahlstützen, die in strengem Raster angeordnet sind. Nur ein Viertel der Erdgeschossfläche ist geschlossen. Ein Treppenhaus und die Aula haben hier Platz gefunden. Der Rest dient als überdachter Freibereich, in dem unterschiedlichste Aktivitäten stattfinden.
Holzoberflächen bestimmen alle Innenräume des Neubaus. © Simón García | arqfoto
Holz im Innenraum
Im Inneren des Riegels offenbart sich der Holzbau sofort. Die hellen Oberflächen der Nadelhölzer bestimmen Korridore und Klassenzimmer gleichermaßen. In den Erschließungszonen stehen die warmen Holzoberflächen in optischem Kontrast mit den Metalloberflächen der Gebäudetechnik – ein pragmatischer Ansatz, denn so bleiben die technischen Anlagen für Reparaturzwecke immer zugänglich.
Acht Klassenzimmer sind durch den Ergänzungsbau hinzugekommen und schaffen nun genug Raum für alle Schüler. Sie reihen sich entlang eines langen Mittelflurs, der durch Glasausschnitte aufgelockert ist. So sind Blicke in die Klassenzimmer und bis hinaus ins Freie möglich.
Auch die Klassenzimmer sind durch die warm wirkenden Holzoberflächen bestimmt. © Simón García | arqfoto
Fassadengestaltung
Bereits an der Decke über dem Freibereich zeichnet sich der Holzbau ab. In der Fassade hingegen ist er nicht auf den ersten Blick erkennbar. Eine schwarze Dichtungsfolie verbirgt das Holz. Die äußerste Schicht bildet eine perforierte Metallhülle, die sich auch vor den Fenstern fortsetzt. So fällt das Licht gefiltert ins Innere und von außen entsteht ein homogener Körper.
Holz, eine schwarze Dichtungsfolie und das weiße Stahltragwerk kontrastieren miteinander. © Simón García | arqfoto
Eine Brücke bindet den Neubau an den Bestand aus rotem Stein an. © Simón García | arqfoto
Brücke aus Glas
Eine Verbindungsbrücke führt hinüber in den Bestandsbau. Ganz in Glas gestaltet nimmt sie sich optisch zurück. Stattdessen lässt sie die beiden Bauten, die sie verbindet in ihrer Unterschiedlichkeit wirken: den Neubau aus Holz und Metall und den Bestandsbau, der aus rotem Stein gemauert ist.
Architektur: AMB + RGA arquitectes
Standort: Tiana-Institut, Eduard Fontserè s/n, 08391 Tiana (ES)