Schule in Harare von Ingenieure ohne Grenzen

Das Stadtviertel Hopley liegt im Randbereich von Simbabwes Hauptstadt Harare. In Folge einer Zwangsumsiedlung 2005 ist das Viertel ein Zufluchtsort für Bürgerinnen und Bürger aus den umliegenden Stadtteilen geworden. Die Organisation Ingenieure ohne Grenzen realisierte hier eine Schule aus Ziegel. Das Gebäude soll in Zukunft einen identitätsstiftenden Ort für die wachsende Gemeinschaft bilden.

Fertigstellung in mehreren Bauabschnitten

Die 2010 gegründete Schule wurde in mehreren Bauabschnitten fertiggestellt. So konnten die Kinder bereits den Unterricht besuchen, während sich weitere Gebäudeteile noch in der Bauphase befanden. Da es keine gesicherte Wasser- und Stromversorgung gibt, wurde der gesamte Komplex mit wenigen technischen Hilfsmitteln von Hand gemauert. Der gesamte Bauprozess nahm dadurch sieben Jahre in Anspruch. Um Arbeitsplätze zu schaffen und eine größere Identifikation mit dem Gebäude zu erreichen, setzten die Planer auf lokale Mitarbeiter und den Erwerb von Baumaterialien vor Ort.

Die vier Gebäudekörper umschließen einen Hof und unterscheiden sich deutlich von der bestehenden kleinteiligen Struktur der umliegenden Stadt. Zudem befinden sich um die Schule große Freiflächen, die ihre Sonderstellung weiter stärken.

Rundbögen aus Ziegel

Das Erscheinungsbild der Grundschule wird durch Rundbögen aus Ziegel geprägt, welche sich sowohl in den Innenräumen als auch im umlaufenden Laubengang wiederfinden. Die Ziegelsteine stammen aus einer nahegelegenen Ziegelei.

Der Hauptzugang erfolgt über den zweigeschossigen Hauptbau. Hier befinden sich im Erdgeschoss ein Kindergarten und im Obergeschoss die Schulverwaltung. Die 14 Klassenzimmer der Schule verteilen sich auf die angrenzenden eingeschossigen Gebäude.

Innenräume der Rising Star School, © Ingenieure ohne Grenzen

Natürliches Belüftungssystem

Zum Schutz vor Überhitzung der Innenräume verfügen alle Gebäude über ein natürliches Belüftungssystem in der Dachebene, wodurch ein angenehmes Raumklima geschaffen wird. Zudem sorgen 35 cm dicke Außenwände und eine Stahl-Glas-Fassade mit vorgelagertem Bogengang für die nötige Kühle und Verschattung der Räume.