06.09.2012 gfx3@detail.de

Schlichtes Ambiente im neuen Hauptsitz der Spiegel-Gruppe in Hamburg

Der neue Hauptsitz der Spiegel-Gruppe in der Hamburger Hafen-City wurde vom dänischen Architekturbüro Henning Larsen Architects (HLA) entworfen. Er besteht aus einem zentralen haushohen Atrium, das von zahlreichen Brücken und Freitreppen durchzogen wird. In den vorwiegend für ein oder zwei Personen ausgelegten Büros können sich die Mitarbeiter zurückziehen und konzentriert arbeiten. Im Gegensatz hierzu bietet das offene Atrium genügend Raum, sich zu treffen und auszutauschen.

Im Innern der neuen Spiegel-Zentrale sorgen helle Oberflächen, der Einsatz von Holz und Naturstein sowie viel Tageslicht für ein schlichtes angenehmes Ambiente. Denn die Architekten beabsichtigten, dass die Menschen, die dort arbeiten, im Mittelpunkt stehen, so beschreibt der Architekt und verantwortlicher Projektleiter bei Henning Larsen Architects, Klaus Troldborg, die Intention. Bei der Umsetzung des Büroraumkonzepts legten der Bauherr und Vermieter, das Unternehmen Robert Vogel, und der Spiegel Verlag größten Wert auf Funktionalität und Flexibilität. Somit kamen nur versetzbare Trennwände infrage. Die Zwischenwände sollten aus Vollwandelementen und die Flurwände aus raumhohen Glaselementen mit einem milchig-transparenten Sichtschutzstreifen gestaltet werden. Strähle Raum-Systeme konnte mit seinen modularen Systemen »2000« und »2300« die gesamte Kriterienliste erfüllen und alle geforderten Prüfzeugnisse vorlegen, unter anderem die Statikprüfung für das Glaswandsystem 2300 bis zu einer Höhe von 6 m. Von diesem System wurden vom 1. bis zum 13. Obergeschoss insgesamt 4800 lfm eingebaut. Die flächenbündige Verglasung und die ebenfalls flächenbündig integrierten Türelemente verleihen den Flurwänden eine homogene, ästhetische Optik. Die Einteilung der Büroräume folgt dem Achsraster von 1,35 m mit dem 2-Achs-Büro als kleinster Einheit. Als Bürozwischenwand ist System 2000 in der Ausstattung mit weißer Melaminharzoberfläche eingesetzt. Das System 2000 gewährleistet einen Schallschutzwert von Rw,P 49 dB zwischen den Büroräumen, System 2300 einen Wert von Rw,P 47 dB zum Flur bzw. Atrium hin. Um in den Konferenzräumen einen Schalldämmwert von Rw,P 51 dB zu erreichen, kam die Systemvariante 2500 mit einer Wanddicke von 125 mm zum Einsatz.

Das Brandschutzkonzept sah für die Glastrennwände F30 mit Brandschutzverglasung vor. In einer gesonderten Brandschutzprüfung sollte in Abstimmung mit den Hamburger Behörden geklärt werden, ob der im Brandschutzkonzept geforderte Raumabschluss gemäß F30 auch mit Normalverglasung erzielt werden kann. Das System 2300 von Strähle wurde von der BPK Düsseldorf einem Brandversuch unter realistischen Bedingungen hinsichtlich der Brandlast unterzogen. Geprüft wurde die Elementhöhe von 2,50 und 6 m. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die Glastrennwände mit zweilagiger VSG-Scheibe raumseitig und, abgetrennt durch einen Luftraum, einer ESG-Scheibe atriumseitig eine brandschutztechnische Qualität »äquivalent F30« erbringen. Sowohl der im Brandschutzkonzept geforderte Raumabschluss als auch die erforderliche Temperaturbegrenzung auf der dem Brand abgekehrten Seite wurden mit hohen Sicherheitsreserven erfüllt. Mit dieser Lösung konnten erhebliche Kosten eingespart werden. Zudem wirkt die Glaswand in der zweischaligen Ausführung mit Normalverglasung leichter und transparenter. 

Alle Fotos: HG Esch/Strähle

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