Schallschutz auf Pilzbasis aus dem 3D-Drucker
Copyright: Fraunhofer Umsicht
Um die Raumakustik zu verbessern, kommen in der Regel Polyesterschäume oder Verbundstoffe auf Mineralfaserbasis zum Einsatz. Im Rahmen des Projekts „FungiFacturing“ forscht ein Team am Fraunhofer-Institut Umsicht in Oberhausen, wie aus einem Pilzmyzel ein Schallabsorber werden kann. Sie testen verschiedene Pilzarten und untersuchen die optimale Substratzusammensetzung sowie den Einsatz von Additiven für eine generative Fertigung.
Vom Myzel zum Schallabsorber
Denn der 3D-Druck würde auch eine Absorber-Gestalt ermöglichen, die sich individuell an die Raumgestaltung anpassen lässt. Die Abmessungen wiederum hängen vom 3D-Drucker ab. Aktuell sind gemäß Fraunhofer Umsicht maximal zirka 35 x 40 cm möglich. Mit größeren Druckern ließe sich aber auch die Größe für zukünftige Einsatzzwecke erweitern. Die modularen Absorber-Elemente sind für den Einsatz in Innenräumen gedacht, sie sollen sowohl an Wänden als auch hängend an Decken angebracht werden können. Im Rahmen des Projektes werden verschiedene Befestigungsmöglichkeiten getestet.
Workshops für Architekten
Laut Julia Krayer, Biodesignerin und fachliche Projektleiterin bei Fraunhofer Umsicht, kommen die Dämmwerte des pilzbasierten Materials denen „eines herkömmlichen Schallabsorbers gleich“. Um sich frühzeitig mit potenziellen Anwender*innen auszutauschen und diese schon im Vorfeld in den Gestaltungsprozess einzubeziehen, sind Workshops geplant, in denen Material und Eigenschaften vorgestellt werden sollen. Diese richten sich insbesondere an Architekten*innen, Innenarchitekten*innen, Raumplaner*innen sowie Händler von Akustikprodukten.
Das 2016 gestartete Projekt läuft voraussichtlich noch bis zum Sommer 2021. Seit 2019 wird es von der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe, einem Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
Mehr Informationen und Kontakt www.fungifacturing.de