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Sanierung und Umgestaltung einer Schule in Aalst von Aux
Der neugestaltete, multifunktionale Saal der Schule in Aalst wird durch ein kräftiges Rot akzentuiert. © Johnny Umans
In Aalst gestaltete das Architekturbüro Aux den Eingangsbereich und den Veranstaltungssaal einer Schule neu. Die multifunktionalen Räume stechen aufgrund ihrer Helligkeit und Akzentuierung durch ein lebendiges, kräftiges Rot hervor.
Der neue Eingang ist von der Straße zurückgesetzt. Die seitliche, bodentiefe Verglasung ermöglicht auch bei geschlossenem Tor Einblicke in das Innere. © Johnny Umans
In der belgischen Provinz Ostflandern, auf halber Strecke zwischen Gent und Brüssel, befindet sich die Stadt Aalst. Das Sint-Maarteninstituut liegt im Stadtzentrum und nimmt die gesamte Tiefe eines Häuserblocks ein. Aufgrund der versteckten Lage zwischen den hohen Häuserwänden war eine Neugestaltung des Eingangs und dessen visuelle Hervorhebung notwendig.
Neugestalteter Eingangsbereich
Der Zugang zur Schule erfolgt über ein an der Straße gelegenes Gebäude. Von dort aus führt ein innerer Korridor zu den Unterrichtsräumen und den Spielflächen. Diesen Korridor verstehen die Planenden als Straße. In geöffnetem Zustand verschwindet das neue, von der Fassade zurückgesetzte Tor; optisch entsteht der Eindruck einer Gasse. Die entstandenen Ecken am Eingang ahmen die Profilierung von Gebäudeecken an Straßenkreuzungen nach.
Im Eingangskorridor, der neuen „Straße“, führt eine Rampe in den Fahrradkeller hinunter. Auch hier setzen rote Elemente lebhafte Akzente. © Johnny Umans
Farbige Akzente
Als Bodenbelag verwendeten Aux die gleichen quadratischen Betonplatten, wie sie auch für Gehwege benutzt werden: in grauer Farbe für die Fußgänger, in Grau und Rot für die Schülerinnen und Schüler mit Fahrrad. Eine Rampe führt in den unterirdischen Radkeller. Durch den Einsatz von Spiegeln lösen sich die zwei freistehenden Säulen visuell auf. Das rote Geländer akzentuiert den sonst farblich neutral gehaltenen Raum.
Die in den Raum eingestellte Box ermöglicht die Teilung des Saals in unterschiedlich große Räume. Die rote Farbe der Vorhänge im Inneren der Box erinnert an Theatervorhänge. © Johnny Umans
Multifunktionaler Saal
Um brachliegende Flächen nutzbar zu machen, revitalisierten die Planenden einen als Abstellraum genutzten Korridor. Sie legten zudem das ehemalige Refektorium und die Bibliothek zusammen, um einen multifunktionalen Raum zu erhalten. Anstelle der ehemaligen Backsteinwände ermöglicht nun eine mittig im Raum platzierte, rote Box die flexible Raumeinteilung. Nach Bedarf teilen Faltelemente die Fläche in einen, in zwei oder in drei Räume.
Eine akustisch wirksame Glaswand trennt den Lesebereich vom Saal. © Johnny Umans
Die Funktion als Speisesaal bleibt erhalten und wird um die Nutzungen als Aula, Studien- und Theatersaal ergänzt. Am Ende des großen Raumes trennt eine Glaswand den Lesebereich akustisch ab, erhält dabei aber Sichtbezüge und sorgt für Helligkeit.
Architektur: AUX bureau voor architectuur en stedenbouw
Bauherr: VZW Vora, Sint Maarten Instituut
Standort: Esplanadeplein 6, 9300 Aalst (BE)