Sanierung Plärrer-Hochhaus Nürnberg
Foto: Forster Profilsysteme
Originalgetreu
Als ehemals höchster Bau des Freistaats stand und steht das Hochhaus am Plärrer in Nürnberg unter einem besonders wachen Auge der Denkmalpflege. Die Herausforderung bestand mitunter in der originalgetreuen Wiederherstellung der filigranen Schwingflügelfenster, die dem Erscheinungsbild des Hauses seine besondere Note gaben. Ausgeschrieben wurde ein „Schwing-Verbundfenster mit integriertem Sonnenschutz und innen liegendem Drehflügel für Revisions- und Reinigungsarbeiten bei geschlossener Schwingfunktion“.
Schwergewichte
Die Schwingflügel aller Fenster sind als ein 16 cm starkes Kasten-Verbundfenster mit integriertem Sonnenschutz ausgebildet. An diesen wie auch an die Glasscheiben gelangt man zu Revisions- und Reinigungszwecken über einen innenseitigen Drehflügel. Die eigentliche Wärmedämmung erfolgt über die Dreifachisolierverglasung, die im inneren des Revisionsflügels sitzt. Ein Fenster mit den Abmaßen H 1.853 mm x B 1.310 mm bringt somit rund 250 kg auf die Waage.
Langlebigkeit
Der Bauherr maß der Langlebigkeit der Fensterrahmen eine große Bedeutung bei; sie sollte den üblichen Lebenszyklus von 25 bis 30 Jahren weit übertreffen. Drei sorgfältig geplante Details tragen wesentlich zur geforderten Langlebigkeit der Lösung bei: das Drehlager, der Isolator und der geringe Ausdehnungskoeffizient der Stahlrahmen. Bei dem Drehlager handelt es sich um einen dickwandigen Hohlbolzen mit 15 mm Durchmesser, durch dessen Inneres die Sonnenschutzverkabelung verläuft. Die Schwingrahmen bauen auf dem Profil forster unico auf. Forster setzt nicht auf Kunststoffisolatoren, die zwischen dem inneren und dem äußeren bandverzinkten Stahlrahmen sitzen, sondern auf ein hochwertiges Edelstahl-Gitterwerk. Der große Vorteil von Edelstahl ist, dass er nicht wie Kunststoff mit den Jahren versprödet und brüchig wird und darüber hinaus die Brandlast zu reduzieren vermag.
Nach knapp vierjähriger Sanierung präsentieren sich die Fenster des Hochhauses am Plärrer wieder so attraktiv wie 1953.
Weitere Informationen:
Architekt: Knerer und Lang Architekten GmbH
Metalbauer: MTZ Metalltechnik Zitzmann GmbH
Bauherr: N-ERGIE Aktiengesellschaft
Sonnenschutzhersteller: WAREMA International GmbH