Wohnen und Arbeiten
Sanierung einer alten Schlosserei in Berlin
Neue Wohn- und Arbeitsräume in der sanierten ehemaligen Schlosserei, © Ronald Patrick
In Berlin-Neukölln haben Alarcon Linde Architects (ALAS) eine alte Schlosserei zu Werkstätten und Wohnungen umgebaut. Der ursprüngliche Garagenkomplex aus dem Jahr 1931 hat bereits viele Umnutzungen hinter sich. Nach einem Kunstlager, einer Ausstellungshalle und zuletzt einer Schlosserei, hat sich nun eine kleine Gruppe von Künstlern und Kreativen dem U-förmigen Baukörper angenommen und Werkstätten und Wohnungen für den Eigenbedarf einrichten lassen.
Die Fassade des Ensembles besteht aus verkohlten Kiefernholzbrettern. © Ronald Patrick
Bestand
Der ursprüngliche Garagenkomplex aus Ziegelmauerwerk und Steineisendecken war in zwei einzelne Gebäudeteile gegliedert. Ein späterer Nachkriegsbau ergänzte das Ensemble im Norden durch eine Konstruktion aus Betonsteinwänden und einem hölzernen Sheddach.
Minimale Eingriffe
Das Team hält die Eingriffe in den Bestand sowohl im Außenbereich als auch im Inneren so klein wie möglich. Außen bleibt die ursprüngliche Mauerwerksfassade erhalten. Das gesamte Gebäude wird allerdings mit einer neuen Shou Sugi Ban Fassade verkleidet. Die karbonisierte Schicht der leicht verkohlten Kiefernholzbretter aus heimischen Wäldern dient als natürlicher Insektenschutz, ist wetterresistent, nachhaltig und wartungsarm.
Atelier, © Ronald Patrick
Gestaltung des Innenraums
Behutsame Umgestaltungen wie Neuöffnungen, Einschübe und Trennwände sorgen für hellere und großzügigere Innenräume. Sandgestrahlte Mauerwerkswände kombiniert mit einer neuen Treppe aus unbehandeltem Stahl erinnern an den industriellen Charakter und erhalten den Charme der alten Schlosserei. Vergrößerte Fenster bringen mehr Tageslicht ins Innere und neu eingebaute Fensterbänke aus Holz dienen als Sitzbänke.
Treppe aus unbehandeltem Stahl im Innenraum, © Ronald Patrick
Fenster mit Sitzbank im Außenbereich, © Ronald Patrick
Autofreier Patio
Die größte Veränderung ist im zentralen Innenhof zu erkennen. Wo früher einmal Autos parkten, ist nun eine grüne Mitte entstanden. Die Architekten haben die Asphaltschicht entfernt und durch eine Schicht Mutterboden, Gras sowie einen Nussbaum ersetzt.
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Architektur: Alarcon Linde Architects (ALAS)
Bauherr: privat
Standort: Berlin- Neukölln (DE)
Statik: Nicole Zahner Studio C
Haustechnik: PSW Ingenieurteam
Bauphysik: Sebastian Sandek
Rohbau: Biber-Berlin
Dach- und Fassadenkonstruktion: Dachkonzept-Ihle