Ruine aus Draht und Stein: Simbiosi von Edoardo Tresoldi
Foto: Roberto Conte
Im Skulpturenpark »Arte Sella« im italienischen Trentino präsentierte Edoardo Tresoldi diese Woche sein neuestes Kunstwerk namens »Simbiosi«. Die fünf Meter hohe Installation ist ein Wendepunkt in der Entwicklung des italienischen Künstlers. Während seine vorherigen Werke nahezu vollständig aus Drahtgewebe bestehen, hybridisiert Tresoldi bei »Simbiosi« erstmals seine filigranen Gitterstrukturen mit der Materialität einer lokalen Steinarchitektur.
»Simbiosi« ist Tresoldis Interpretation einer Ruine, die sich durch die bewusste Verbindung von architektonischen und natürlichen Elementen auszeichnet – eine »Rekonstruktion nach ungewöhnlichen Regeln, bei der sich das Design in die Struktur der Ruine integriert«. Die materielle Symbiose aus Drahtgeflecht und Stein verkörpere das menschliche Bedürfnis, sich in die natürliche Umgebung einzufügen und ihre Sprache architektonisch zu dekodieren, erklärt Tresoldi.
Mit dem Urbild einer zerstörten Ruine spielt Tresoldi auf die Unwetterschäden in »Arte Sella« an. Das im letzten Winter beschädigte Freilichtmuseum hat einen Großteil der Kunstwerke erfolgreich rekonstruieren können und sie der Öffentlichkeit im Frühjahr wieder zugänglich gemacht.