Rugby Experience in Limerick von Níall McLaughlin

Außen wie auch in seinem Inneren prägt roter Backstein das Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude in Limerick, das Níall McLaughlin Architects am Rand des georgianischen Viertels errichtet haben. Der einheimische Unternehmer JP McManus finanzierte das 30 Millionen teure Projekt vollständig. Es ist als Hommage an den irischen Nationalsport Rugby gedacht und sollte ein Geschenk an die Stadt Limerick werden.  

Ziegel in drei verschiedenen Rottönen und hohe Streben prägen die Fassade © Nick Kane

Klinkerbauten haben in der Stadt am Shannon eine lange Tradition. Knapp eine halbe Million Ziegel sind am Baukörper mit der markanten Sichtziegelfassade verbaut.  Sie reiht sich in eine Zeile viergeschossiger, georgianischer Stadthäuser. Der 32 m hohe Turm ragt über die historischen Gebäude hinaus und erinnert dabei an eine Kathedrale ebenso wie an ein Rathaus oder eine Bibliothek.

Der Veranstaltungsraum im Dachgeschoss bietet einen weiten Blick über die Dächer der Stadt © Nick Kane

Ursprünglich planten die Architekten das Gebäude in klassischer Ziegelbauweise zu errichten. Zeit- und Kostendruck führten dann aber zu einer Fassade aus ziegelverkleideten Betonfertigteilen. Backstein in drei verschiedenen Rottönen und farblich abgestimmte Betonstürze sorgen für eine monolithische Wirkung. Diese setzt sich im Inneren fort: Auch hier sind Wände, Decken und Böden mit Ziegel verkleidet. Ziegel- und Gewölbedetails machen die strukturellen Kräfte sichtbar. Der Bezug zum Sport liegt nahe: Wie Rugbyspieler im typischen Gedränge, dem Scrum, durch engen Zusammenhalt ihre Last gleichmäßig verteilen und damit für Stabilität sorgen, stützen sich auch die Ziegel im Gewölbe gegenseitig.

Die Gewölbe erscheinen massiv, sind aber eine Stahlkonstruktion, die mit Akustikplatten verkleidet ist. © Nick Kane

Wirtschaftlich erwies sich die International Rugby Experience leider weniger tragfähig. Nach monatelangen Vorbereitungen für die Übergabe, lehnte der Stadtrat das Geschenk ab. Selbst als Non-Profit-Projekt war es aufgrund geringerer Besucherzahlen als erwartet nicht wirtschaftlich. Nach nur 18 Monaten schloss die Rugby-Erlebniswelt Ende letzten Jahres. Wie das markante Gebäude, das nach wie vor die Innenstadt prägt, künftig genutzt wird, bleibt abzuwarten.

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