Repetitives Konstruktionsprinzip: Hörsaalgebäude im Senegal
Foto: Francesco Pintón
Als zentrale Idee diente das Bild von einem Baum, der seinen Nutzern Schatten und angenehme Temperaturen bietet ohne Energie zu verbrauchen. Um die hochgesteckten Ziele zu erreichen, setzten sich die Architekten intensiv damit auseinander, das Zusammenspiel der relevanten baulichen Elemente im Gebäudequerschnitt zu perfektionieren.
Ein beidseitig auskragendes Dach schützt vor direkter Sonnenstrahlung und sorgt für großzügige, schattige Bereiche im vorgelagerten Außenraum. Es funktioniert als eine Art Doppelhaut auf Stahlgitterträgern mit einer leicht geneigten Metallsandwichplatte mit Isolierung auf der Oberseite und einer abgehängten Decke aus Mineralfasern auf der Innenseite.
Das System übertrugen die Projektleiter Federico Pardos und Javier Pérez anschließend auf eine 200 m lange Raumfolge aus Hörsälen, Seminarräumen und Laboren, die sich auf zwei Ebenen räumlich eigenständig aneinanderreihen. Großzügige Zwischenräume dienen der Erschließung und beschleunigen die Luftzirkulation.
Das repetitive Konstruktionsprinzip machte es möglich, lokale Arbeiter in den Bauprozess einzubinden und für sechs Monate zu beschäftigen. Die speziell entwickelte dreieckig gelochte 2000 m² große Südfassade besteht aus 20000 Betonblöcken. Mithilfe einer Edelstahlform wurden sie vor Ort manuell gefertigt und anschließend an der Luft getrocknet.
Die nachfolgende Bildergalerie vermittelt einen Eindruck von den Bauarbeiten vor Ort.