Recyclingprodukte aus feinem Bauschutt
Der BauCycle-Prozess im Überblick (Darstellung: Fraunhofer IBP)
Durch den Abriss von Gebäuden fallen jährlich in Deutschland etwa 54 Millionen Tonnen an Bauschutt an. Etwa 10 Prozent davon bleiben nach der mechanischen Aufbereitung als heterogenes Gemenge aus Kleinstpartikeln mit unter zwei Millimeter Größe aus Kalksandstein, Beton, Ziegel und Gips zurück. Dieser gemischte feine Bauschutt wird meist vollständig deponiert. Um auch diese Freinfraktionen weiterhin im Materialkreislauf zu halten und dadurch die natürlichen Ressourcen zu schoben, haben die Projektpartner sich mit der Entwicklung eines Verfahrens, dem sogenannten »Hyperspectral Imaging« – eine materialerkennende Bildverarbeitung – zur optischen Sortierung und Separierung des Bauschutts in dessen Hauptbestandteile Beton, Ziegel, Kalksandstein und Gips befasst. Mittels einer Hyperspektralkamera wird die mineralische Zusammensetzung anhand der physikalisch-chemischen Eigenschaften der Bauschutt-Bestandteile erkannt. Durch unterschiedliche elektromagnetische Wellenlängen werden die verschiedenen Stoffgruppen analysiert und pneumatisch aussortiert. Die so gewonnenen feinteiligen Sekundärrohstoffe konnten bereits in neue Recycling-Bauprodukte einfließen. Entstanden sind Porenbetonsteine mit einem hohen Anteil des feinkörnigen Bauschuttmaterials, neuartige Rezepturen für Pflanzsubstrate für Fassadenbegrünung aus Bauschutt sowie zementfreie säurebeständige Bindemittel. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler daran, den Rezyklat-Anteil bei der Herstellung der innovativen Rercyling-Bauprodukten weiter zu erhöhen und die Eigenschaften von zementfreien Baustoffen und Bauprodukten zu optimieren.
Den vollständigen Beitrag finden Sie unserer Ausgabe DETAIL 12/19 »Sanierung, Erweiterung, Rekonstruktion«