Haus der Kammern von Marte Marte Architekten

In der kleinen Österreichischen Gemeinde Weiler gelegen, fällt die spektakuläre Hanglage des Projekts als erstes auf. Das Haus schmiegt sich an das Gelände und überblickt die Wiesen und Wälder des Rheintals bis hin zu den Schweizer Gebirgsketten. Vor dieser Kulisse überrascht der Entwurf von Marte Marte zunächst. Das Vorarlberger Büro konzipiert einen monolithischen Bau, der sich größtenteils geschlossen zeigt. Anstatt großflächiger Panoramafenster sind die Fassaden rundum in grauem Sichtbeton gefertigt. Das Wohnhaus setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem vorgesetzten, flachen Nebenvolumen mit Außenpool und einem höheren Haupthaus. Beide Trakte sind unterirdisch miteinander verbunden.

Zonen entfalten sich wie Kammern
Was zunächst unkonventionell wirkt, beruht auf einem speziellen System. Der Entwurf entwickelt sich rund um einen quadratischen Grundriss, der sich wiederum in vier gleiche Segmente unterteilt. Diese Zonen entfalten sich wie Kammern. Sie fassen innerhalb des Volumens unterschiedliche Räume ein und verleihen dem Haus seinen Namen. An den gegenüberliegenden Ecken gibt es in beiden Obergeschossen große Terrassen, die sich jeweils über ein Viertel der Stockwerke erstrecken. Dort öffnen sich die Wohnbereiche in Form von raumhohen Verglasungen zum Außenraum hin und geben weite Ausblicke frei.

Ode an das Tischlerhandwerk
Anders als bei den rauen Außenansichten kommt bei der Gestaltung im Inneren ein Naturmaterial zum Einsatz. Bis auf die Decken kleidet sämtliche Oberflächen massives Eichenholz. Die feine Maßarbeit macht die Räume zu einer wahren Ode an das Tischlerhandwerk. Genau diese Gegensätze sind es außerdem, mit denen Marte Marte Architekten so gerne spielen. Sie kombinieren roh und beschichtet, kalt und warm sowie geschlossen und offen und verleihen ihren Projekten – und auch diesem Wohnhaus – damit das gewisse Etwas und eine ganz besondere Wohnqualität.

Weitere Informationen
Architektur: Marte Marte Architekten
Standort: 6833 Weiler (AT)
Grundstücksfläche: 712 m²
Nutzfläche: 345 m²
Statik: Frick & Schöch
Beton: Oberhauser&Schedler Bau
Alufassade: Metallbau Neyer
Dach: Tectum
Fenster: Metallbau Neyer
Türen: Bachmann Hannes
Elektro: Reisegger Elektro
HKLS: ETG

Ausstattung
Lichtkonzept: Herbert Resch
Lichtausstattung: Zumtobel
Lichtausführung: Reisegger Elektro
Holzböden: Fröwis Fußbodenprofi
PU-Böden: Hammerer Kunstharz am Bau
Möbel: Teamwork- Tischlerei Fechtig
Wandverkleidung Holz: Rene Bechtold
Schlosserarbeiten: M+S Metalltechnik
Holztreppen: Kaspar Türtscher Stiegenbau
Natursteinarbeiten: Höfle Natur,- und Kunststeinwerk
Pool, Sauna, Wellness: HFT Hager Freizeittechnik