Pritzker-Preis 2020: Yvonne Farrell und Shelley McNamara von Grafton Architects
Bild: Grafton Architects
Für ihren respektvollen Umgang mit der Umwelt und das meisterhafte Beherrschen architektonischer Proportionen, die das menschliche Maß erhalten, ehrt der diesjährige Pritzker-Preis 2020 das Werk der beiden Architektinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara von Grafton Architects. Mit der Fähigkeit, kosmopolitische Entwurfsansätze und ortsspezifische Ausprägungen zu verknüpfen, stellen die ehemaligen Kuratorinnen der Biennale von 2018 ihre Herangehensweise immer wieder unter Beweis, heißt es in der Begründung der Jury.
So ist die Université Toulouse 1 Capitole, School of Economics (2019) in Beton und Stein aus dem Abbaugebiet des unweit gelegenen Iseosees gehüllt, während die Università Luigi Bocconi (2008) das Gemeinschaftswesen zwischen den Studierenden und der Stadt durch einen öffentlichen Raum im Erdgeschoss unterstützt.
Architektur sei ein Rahmen für das menschliche Leben. Sie verankere uns in der Welt auf eine Weise, wie es möglicherweise keine andere raumbildende Disziplin kann, erklärt McNamara. Im Mittelpunkt stehe die Überzeugung, dass Architektur von Bedeutung ist – ein von Menschen erfundenes, kulturelles Raumphänomen, ergänzt Farrell.