Architekturpreis
Praemium Imperiale 2024 für Shigeru Ban
Shigeru Ban im Toyota City Museum, April 2024, ©︎ The Japan Art Association / The Sankei Shimbun
Der japanische Architekt Shigeru Ban erhält den renommierten Kunstpreis Praemium Imperiale 2024 in der Kategorie Architektur. Der Pritzker-Preisträger von 2014 ist bekannt für seine innovativen Konstruktionen, darunter Steckverbindungen aus Holz sowie modulare Trennwandsysteme und Möbel aus Papier.
Japanischer Pavillon, Expo 2000 Hannover, ©Hiroyuki Hirai, Courtesy of Shigeru Ban Architects
Soziales Engagement
Bereits 1995 gründete Shigeru Ban das NPO Voluntary Architects Network (VAN), das sich für Katastrophenhilfe und menschenwürdige Flüchtlingsunterkünfte weltweit engagiert. Jüngst lieferte Shigeru Ban sein Papier-Trennwandsystem für Notunterkünfte an ukrainische Flüchtlinge in der Ukraine, den Nachbarländern Polen und Slowakei sowie in Deutschland und Frankreich.
Das System gewährleistet die Privatsphäre seiner Bewohner und Bewohnerinnen. Es wurde bereits in zahlreichen Evakuierungszentren für große Erdbeben in Japan sowie für das Erdbeben in der Türkei und Syrien im Jahr 2023 eingesetzt. Über sein soziales Engagement und seine Herkunft und Haltung sprach Shigeru Ban ausführlich mit Detail. Das komplette Interview finden Sie in unserer Ausgabe 12.2023.
Notunterkunft in Lviv, Ukraine 2024, © Courtesy of Voluntary Architects’ Network + Shigeru Ban Architects
Derzeit ist Shigeru Ban am Bau eines neuen chirurgischen Flügels für das Hauptkrankenhaus in Lviv beteiligt. Das größte Krankenhaus in der Ukraine muss dringend erweitert werden, um dem exponentiellen Anstieg der Patientenzahlen seit der russischen Invasion gerecht zu werden.
Entwurf für die Erweiterung des Hauptkrankenhauses in Lviv, Ukraine 2024, © Courtesy of Voluntary Architects’ Network + Shigeru Ban Architects
Bekannte Gebäude
Zu Shigeru Bans bekanntesten Gebäuden zählen der japanische Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover, das Centre Pompidou in Metz (2010), das Aspen Art Museum (2014), das Fujisan World Heritage Center in Fujinomiya (2017) und der Swatch und Omega Campus in Biel (2019).
Rund 40 seiner realisierten Projekte aus Holz stellt das Buch Shigeru Ban: Timber in Architecture vor.
Fujisan World Heritage Centre in Fujinomiya, ©Hiroyuki Hirai, Courtesy of Shigeru Ban Architects
Japanische Auszeichnung
Der Praemium Imperiale ist eine japanische Auszeichnung, die seit 1989 für kulturell herausragende Leistungen verliehen wird. Die Japan Art Association vergibt den Preis jährlich für ein künstlerisches Lebenswerk in den fünf Kategorien Malerei, Skulptur, Architektur, Musik, Theater/Film. Zu den Preisträgern und Preisträgerinnen des Praemium Imperiale in der Kategorie Architektur aus der jüngeren Vergangenheit zählen unter anderem Francis Kéré, SANAA, Dominique Perrault, Steven Holl, David Chipperfield, Henning Larsen, Zaha Hadid, Peter Zumthor, Herzog & de Meuron, Frei Otto und Rem Koolhaas.
Weitere Informationen zum Preis und zur Preisverleihung finden Sie hier.